A94 durch Simbach wird als Bahntrasse gebaut
Die A94 soll mitten durch Simbach gebaut werden – Autobahndirektion legt sich auf Bahntrasse fest.
SIMBACH (gei). In der jüngsten Stadtratssitzung der bayrischen Nachbarstadt Simbach am Inn wurden die Ergebnisse der Voruntersuchung der Autobahndirektion Südbayern für die künftige Autobahntrasse durch Simbach bekannt gegeben.
Baudirektor Stefan Pritscher erläuterte basierend auf den Plänen des Raumordnungsverfahrens aus dem Jahr 1999, dass die A94 nach diesen Plänen entweder auf der aktuellen B12-Trasse oder über die Bahntrasse durch einen Tunnel durch die Stadt geführt werden sollte.
Nach zahlreichen Voruntersuchungen legte man sich nun auf die Trasse entlang der ehemaligen Eisenbahnverbindung von Simbach nach Pocking fest. Laut Pritscher sind bei der 5.750 Meter langen Bahntrasse zwei Anschlussstellen geplant. Zwischen den Abfahrten Simbach-West und Simbach-Ost liegen zwei Tunnel mit einer Länge von 1.200 beziehungsweise 250 Metern. Zudem ist auf Höhe der Kreuzberger Siedlung eine 200 Meter lange Einhausung geplant.
Bei dieser Trassenfestlegung durchschneidet die Bahnlinie allerdings auch ein Wasserschutzgebiet von 1.200 Metern Länge und ein Areal mit Bodendenkmälern, was aber letztlich zu keiner Negativbewertung führte.
Als problematisch stellte Pritscher die Autobahnvariante entlang der B12-Trasse vor. Besonders der Bau unter beengten Verhältnissen und unmittelbar zu Wohnanlagen stelle eine besondere Herausforderung dar.
Ungefähr gleich belaufen sich die Kosten der beiden Varianten, allerdings könne man bei der Bahntrasse unter wesentlich besseren Bedingungen bauen, als dies bei der B12-Trasse aufgrund des bestehenden Verkehrs möglich sei. Für die Bahntrasse sprach auch der eindeutige Planungsauftrag des Verkehrsministeriums, da mit der B12-Trasse nur ein autobahnähnlicher zweispuriger Ausbau mit Einhausungen erfolgen kann. Zudem hätte die Variante den Nachteil, dass im Simbacher Westen Richtung Kirchdorf Naturschutzgebiete berührt werden, was bei der Bahntrasse nicht der Fall ist.
Mittlerweile haben sich viele Simbacher klar positioniert und fordern einen Schutz der Bevölkerung. Befürchtet werden bei der teils offenen Bauweise der A 94 durch die Erlacher Au und dem Wasserschutzgebiet der Stadt zu große Belastungen für ganz Simbach. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen könne es keinen geeigneten Lärm- und Abgasschutz vor den Tausenden Fahrzeugen und Lastwagen geben, die später die Transitautobahn benutzen werden. Demnächst wird sich auch der Simbacher Stadtrat mit dem Thema beschäftigten. Bis zum Sommer haben laut Autobahndirektion Südbayern alle Beteiligten Zeit, sich zu dem Projekt zu äußern und gegebenenfalls Vorschläge und Forderungen zu konkretisieren. Läuft alles nach Plan, dann könnte der Vorentwurf 2022 zur Genehmigung vorliegen.
Fotos: Walter Geiring
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