Corona-Krise
Braunauer Behörde leistet „gewaltige Arbeit“

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BEZIRK BRAUNAU (ebba). „Wir haben derzeit 43 bestätigte Fälle im Bezirk. Davon befinden sich acht Personen im Krankenhaus. Verdachtsfälle in häuslicher Quarantäne gibt es insgesamt 375“, informiert Bezirkshauptmann (BH) Gerald Kronberger am 31. März 2020 über die aktuelle Lage. Anfang der Woche wurde der erste Todesfall bekannt: Ein 94-jähriger Patient, der am Virus erkrankt war, verstarb am 27. März im Krankenhaus Braunau. Der Mann wurde bereits mit Vorerkrankungen eingeliefert.
Das seit dem 25. März in Betrieb gegangene Corona-Drive-in in Burgkirchen laufe sehr gut, so der Bezirkschef. „Es ist eine Entlastung für das Rote Kreuz, den HÄND und die niedergelassenen Ärzte.“ In der Anfangsphase wurden etwa 60 Personen pro Tag getestet. Die Termine sollen aber künftig enger geplant werden, um noch mehr Verdachtsfälle testen zu können.
Behörde stark gefordert
Auf der Bezirkshauptmannschaft in Braunau arbeitet man derzeit sieben Tage die Woche. Der Krisenstab der BH trifft sich täglich. Hier spricht man sich auch regelmäßig mit dem Rotem Kreuz, HÄND, der Feuerwehr und dem Braunauer Krankenhaus ab. „Unser Stab setzt sich aus vier Teams, mit jeweils acht Leuten zusammen, das sich in einem Schichtrad abwechselt. Die anderen Abteilungen der Behörde sind nur minimal besetzt, der Rest arbeitet im Homeoffice“, erzählt BH Kronberger.
Das Ausstellen von Quarantäne-Bescheiden, das umfangreiche Erheben von Kontaktpersonen, Strafbescheide, wenn sich jemand nicht an die Ausgangsbeschränkungen und Betretungsverbote im öffentlichen Raum hält und die Unterstützung als Gesundheitsbehörde bei den Grenzkontrollen – das sind aktuell die Hauptaufgaben der Behörde.
An den Grenzen nach Braunau müssen Einreisende Formulare ausfüllen, mit denen sie sich zu einer 14-tägigen Heimquarantäne verpflichten. "Das sind derzeit rund 800. Viele davon scannen wir ein und leiten sie den zuständigen Behörden weiter. Dazu kommen noch die medizinischen Überprüfungsformulare, die bei den Fiebermessungen geführt werden. Auch die müssen von uns bearbeitet werden", erklärt der Bezirkshauptmann.
Erste Anzeigen
„Mittlerweile sind schon Anzeigen reingekommen, weil sich der ein oder andere trotz Verbot noch auf öffentlichen Plätzen aufhält“, so Kronberger. Sollte jemand meinen, aus der Quarantäne ausreißen zu müssen, und die Behörde erfährt davon, wird die Polizei informiert. „Hier drohen empfindliche Verwaltungsstrafen ab 380 Euro“, mahnt der Bezirkshauptmann und hofft sogleich auf die Vernunft der Menschen.
Ein großes Lob gibt es vom Bezirkshauptmann für die gesamte BH-Mannschaft: „Wir arbeiten derzeit auf Anschlag. Die BH-Mitarbeiter leisten wirklich eine gewaltige Arbeit und bleiben dabei stets motiviert.“


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