Wenn Kinder Kindern helfen

Christkind namens Michelle

FELDKIRCHEN (ebba). Als Michelle Huber aus Feldkirchen beim Ministrieren in der Kirche auf ein gleichaltriges Mädchen mit Beeinträchtigung traf, löste diese Begegnung etwas in ihr aus. Sie fragte sich, wie sie Kindern wie diesem helfen könnte. Schließlich wurde die Idee geboren, nach jedem Gottesdienst vor der Pfarrkirche Feldkirchen selbstgemachte Limonade zu verkaufen.

Ganze Familie involviert

Papa Andreas baute dem Mädchen einen Limonadenstand, Mutter Andrea half beim Früchteauspressen und Michelles kleiner Bruder Clemens (8) half ihr beim Ausschenken. Das dadurch eingenommene Geld wollte Michelle zur Gänze spenden. Und als ihr Papa sie auf einen Zeitungsartikel über die dreijährige Hanna Schreyer aufmerksam machte, wusste sie sofort: „Dieses Mädchen möchte ich unterstützen!“

Seit Juni verkauft Michelle unermüdlich jeden Sonntag ihre Limonade. Wetterbedingt ist sie mittlerweile auf Tee umgestiegen. Aber nicht nur vor der Kirche, sondern auch in ihrer Schule machte sie sowohl Lehrer als auch Mitschüler auf das Schicksal der kleinen Hanna aufmerksam. „Sie hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Ihre Mitschüler erzählen den Eltern zuhause von Hanna und animinieren wiederum zum Spenden“, erzählt Mama Andrea.

Mittlerweile ist das Mädchen bei sagenhaften 2.650 Euro angelangt, die sie mit ihrem Limonadenstand und durch Spendensammlungen an ihrer Schule in Eggelsberg eingenommen hat. Doch das ist ihr längst noch nicht genug. „Ich will noch viel mehr zusammen bekommen, damit Hanna ihren Stehständer bekommt.“

Michelle trifft Hanna

Schwer beeindruckt von dem jungen Mädchen mit dem großen Herzen, erfüllte ihr die BezirksRundschau einen großen Herzenswunsch: Hanna und ihre Familie einmal persönlich kennenzulernen. „Es war unglaublich rührend zu sehen, wie sehr Michelle die Begegnung mit Hanna ans Herz ging. Mit 12 Jahren schon so viel soziale Kompetenz an den Tag zu legen und an andere zu denken, ist nicht selbstverständlich“, sagt BRS-Redaktionsleiterin Barbara Ebner. Auch Pfarrer Paul Traunwieser betont: „Michelle ist ein ganz besonderes, sehr sensibles Mädchen.“

Nicht zuletzt Hannas Eltern waren von dem jungen Mädchen beeindruckt: „Gerade in dem Alter, dass man da schon solche Ambitionen hat, ist eine tolle Sache. So eine Unterstützung hätten wir nie erwartet. Das ist wirklich überwältigend“, bedankten sich Matthias und Karolin Schreyer.

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