Klostergarten Maria Schmolln
Heimische Vitaminbomben: Frühlingskräuter
Vogelmiere, Schlüsselblume und Taubnessel: Sie lassen sich im Frühling als erste Blicken und sind wahre Energiebooster. Silvia Fessl vom Klostergarten Maria Schmolln weiß, welches Kraut man wie verwendet.
MARIA SCHMOLLN. Wildkräuter, die man jetzt findet strotzen nur so von Vitaminen und Mineralstoffen. Wer den Winter aus seinen Glieder vertreiben möchte, sollte jetzt mit offenen Augen durch die Welt gehen: "Tatsächlich gibt es folgenden Mythos: Die ersten drei Gänseblümchen, die man im Frühling findet, soll man essen, dann bliebt man das ganze Jahr über gesund. Gleiches gilt auch für die Blüten der Schlüsselblume", erzählt Silvia Fessl. Sie ist Wildkräuterpädagogin und stellvertretende Obfrau im Verein "Klostergarten Maria Schmolln".
Gänseblümchen seien generell gesund: Sie wirken bei Verletzungen und sind gut für den Bewegungsapparat. "Man kann die Blüte, aber auch die Blätter verwenden – aber, das gilt für alle Wildkräuter, den Standort prüfen", betont die Wildkräuterexpertin.
Die ersten Schlüsselblumen zeigen auch schon ihre zarten gelben Blüten: "Die Blüten und Blätter kann man gut verwenden und über den Salat streuen. Diese Blume ist ebenfalls vitaminreich, aber wirkt vor allem auf die Seele, macht den Kopf frei für den Frühling." Fessl bereitet aus ein paar Blüten und einigen Safranfäden einen Glückstee: "Allein die Farbe wirkt schon wie eine Portion Sonnenlicht." Zudem wirke die Schlüsselblume schleimlösend.
Was sich derzeit schon häufig zeigt, ist die Taubnessel: "Es ist eine richtige Frauenpflanze. Man verwendet am besten nur die frischen Triebspitzen. Damit kann man gut Brennnesselspinat verfeinern, aber auch im Salat verwenden. Die Blüten eigenen sich, zusammen mit Frauenmantel und Schafgarbe, für einen Frauentee", erklärt Fessl.
Das Scharbockskraut wirkt blutreinigend und wurde früher gegen Skorbut eingesetzt. Es ist eines der ersten Kräuter im Jahr und schmeckt sehr gut. Man kann es für Salate und in Kräuterdips gut verwenden. "Wenn die Pflanze blüht, sollte man sie nicht mehr verwenden", rät die Kräuterpädagogin. Generell gelte bei Wildpflanzen: Weniger ist mehr.
Sie ist ein klassisches Unkraut und dabei so gesund: die Vogelmiere. "Für mich hat die Pflanze auch eine philosophische Bedeutung, denn ihre Samen behalten über 60 Jahre ihre Keimfähigkeit, sie ist widerstandsfähig und gibt niemals auf. Eigenschaften, die ich mir gerne als Vorbild nehme", so Fessl. Die Vogelmiere wächst gerne zwischen den Salathäupln im Beet:
"Vielen ist nicht bewusst, dass die Blätter dieser Pflanze sicher zehnmal so viele Vitamine und Minderalstoffe in sich tragen, wie der Salat, der daneben wächst."
Der Klostergarten in Maria Schmolln
Das ehemalige Franziskanerkloster im Herzen von Maria Schmolln beherbergt den an die 100 Jahre alten Klostergarten, der heute von einem Verein gehegt und gepflegt wird. Mit viel Liebe und Engagement haben die Ehrenamtlichen einen Schaugarten gestaltet, der zum Verweilen einlädt und das Wissen über Kräuter und Heilpflanzen neu belebt. "Wir suchen immer wieder Mitglieder für unseren Verein und freuen uns über Besucher", so Fessl. Der Garten öffnet heuer am 30. April mit einem kleinen Pflanzenmarkt. Bestellungen bitte vorab an die Mail buero@klostergarten.at.
Neu im Klostergarten: Mamsell Grün
Ramona Gerner ist selbst Mitglied des Klostergarten-Vereins. Im Februar hat sich die Floristin selbstständig gemacht. Sie hat die marode Organgerie des Klosters saniert und dort ihren Blumenladen "Mamsell Grün" eröffnet.
Alle Infos dazu finden Sie auf mamsellgruen.at
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