HLW-Schülerinnen überzeugen bei „Sag’s Multi“

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Sie sind ExpertInnen der Gastronomie, warten mit guten Fremdsprachenkenntnissen auf, glänzen auf dem rhetorischen Parkett – die Schülerinnen und Schüler der HLW Braunau. Letzteres unter Beweis zu stellen hatten sie Gelegenheit bei der Regionalausscheidung des Redewettbewerbs „Sag’s Multi“ in Wien. Drei Schülerinnen und ein Schüler der HLW Braunau waren angemeldet, zwei von ihnen erreichten umgehend das Finale. Sie werden die HLW Braunau Ende Februar 2017 erneut in der Bundeshauptstadt vertreten.

Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 findet der mehrsprachige Redewettbewerb für Schülerinnen und Schüler statt, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Reden zwischen Deutsch und ihrer Erst- bzw. Muttersprache wechseln. Initiiert wurde dieser Wettbewerb vom Verein „Wirtschaft für Integration“, unterstützt und organisatorisch ausgerichtet wird er von EDUCULT. Er hat zum Ziel, das Potenzial der Mehrsprachigkeit einerseits für die breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen und andererseits die Jugendlichen in ihrer Mehrsprachigkeit zu bestärken und zu fördern. Das Leitthema des Schuljahres 2016/17 lautet „Think out loud“ und ermuntert zu eigenständigen Überlegungen in unterschiedlichste Richtungen.

Flutura Berisha
und Elida Gerdellaj mit Wurzeln im Kosovo, Stefani Culic mit Familie aus Bosnien und Joey Massutti, dessen Eltern beide aus Italien stammen, traten mit viel Begeisterung an und überzeugten allesamt als eloquente Rednerinnen und Redner.

Ins Finale nominiert wurde Flutura Berisha, die mit dem Thema „Zwischen Angst und Mut“ aufhorchen ließ. In Zeiten des Umbruchs, wie wir sie heute erleben, ergreift das Gefühl der Angst immer mehr Menschen, führte die junge Rednerin aus. Diesem Gefühl gelte es allerdings entgegenzuwirken, sich von ihm nicht ganz vereinnahmen zu lassen. Mut und Zivilcourage braucht eine Gesellschaft vor allem dann, wenn sich Unsicherheit und Unberechenbarkeit breitmachen. Daher forderte sie entschieden dazu auf, dass wir uns insgesamt als mündige Bürgerinnen und Bürger erweisen sollten und nein sagen zu Entwicklungen, die in die falsche Richtung gehen. Als Beispiel diene Flutura der eigene Großvater, der seinen Mut und seinen Widerstand vor mehr als 20 Jahren im Balkankrieg mit dem Leben bezahlte: Er, der unerschrocken an der Heimat, dem Kosovo, festhielt, wurde standrechtlich erschossen.

Ins Finale geschafft hat es auch Elida Gerdellaj, die zum Thema „Meine Meinung, deine Meinung – Wo treffen wir uns?“ Stellung bezog. Sie ging dabei auf ihre ganz persönliche Situation ein und sprach vom Reichtum zweier Sprachen, zweier Kulturen, zweier Heimatländer. Aber auch von den Konflikten, die sich ergeben, wenn Werte der einen Kultur in der anderen keine Gültigkeit haben, wenn die Sozialisierung in der einen Kultur das Bestehen in der anderen deutlich erschwert, wenn Eltern an der Kultur des Herkunftslandes festhalten, während sich ihre Kinder und Jugendlichen den Werten der neuen Heimat öffnen und diese zu übernehmen und zu leben gewillt sind. Sie vermochte mit ihren Ausführungen die Jurorinnen und Juroren zu überzeugen und wird sich ebenfalls Ende Februar im Endbewerb erneut der Herausforderung stellen.

Insgesamt lässt sich über diesen mehrsprachigen Redewettbewerb sagen, dass er Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit bietet, ihre sprachliche und kulturelle Vielfalt zu nutzen und ihr Kulturbewusstsein entschieden zu stärken. Dass dies gelingt, bezeugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst, die durch die öffentlich gehaltenen Reden selbstbewusster und um eine wesentliche Erfahrung reicher in den Schulalltag zurückkehren.
Die HLW Braunau freut sich über die erfolgreiche Teilnahme ihrer Schülerinnen und sieht mit Spannung dem Finale entgegen, dessen Gewinnerinnen und Gewinner gemeinsam eine Reise in eine europäische Hauptstadt unternehmen werden. Als Ziel setzen sich die erfolgreichen Rednerinnen aus Braunau, bei der Preisverleihung im März 2017 im großen Festsaal des Wiener Rathauses vertreten zu sein.

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