Kurz vor Welttierschutztag
Kaninchen samt Käfig bei Müllcontainern entsorgt

Kaninchen samt Käfig wurden bei Müllcontainern entsorgt. | Foto: Pfotenhilfe
  • Kaninchen samt Käfig wurden bei Müllcontainern entsorgt.
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BRAUNAU, LOCHEN AM SEE. In Braunau wurde gestern Nachmittag, am 1. Oktober, von Bewohnern beobachtet, wie eine Frau mit ihrem Kind zwei Kaninchen in einem Käfig abgestellt hat und eilig weggegangen ist. Die Tiere wurden auf der Straße bei Müllcontainern in der prallen Sonne zurück gelassen. Gegen 16 Uhr rief eine Augenzeugin beim Tierschutzhof Pfotenhilfe an und blieb bei den Kaninchen, bis die Tierretter eintrafen.

Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler hat die Tiere erstversorgt: „Die zwei verschreckten Mädchen waren völlig mit Kot und Urin verklebt und hatten sehr lange Krallen, was bedeutet, dass sie schon länger vernachlässigt wurden. Ich tippe auf Ostergeschenke, die wieder einmal nach kurzer Zeit lästig wurden und monatelang dahinvegetieren mussten. Davon haben wir in den letzten Wochen mehr als genug abgegeben bekommen. Aber dass sie kurz vor dem Welttierschutztag auch noch beim Müll entsorgt wurden, ist ganz besonders zynisch und tierverachtend."

Auf dem Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen am See können sich die beiden Kaninchen von nun an ganzjährig auf einer rund 1.000 Quadratmeter großen Wiese austoben.

Wünsche an die nächste Regierung

Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober fordert die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe schon jetzt die nächste Regierung auf, „nach über zwei Jahren Stillstand im Tierschutz endlich in die Gänge zu kommen. Das österreichische Bundestierschutzgesetz ist jetzt 15 Jahre alt und wirklich kein Ruhmesblatt mehr“, so Stadler.

Aufgrund des gestiegenen Tierschutzbewusstseins und wegen der vielen Ausnahmen und missverständlichen Formulierungen sei eine grundlegende Sanierung längst überfällig. „Ein Gesetz, das Tierhalter nicht verstehen und über dessen Auslegung sich sogar Juristen uneinig sind, ist praktisch nicht vollziehbar.“

Dazu kommen die mangelnden Kontrollen. Derzeit ist meist nur ein einziger Amtstierarzt für einen ganzen Bezirk zuständig. Kontrollen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung seien laut Verordnung nur alle 50 Jahre vorgesehen. Es kann also behördlicherseits nur auf Anzeigen aus der Bevölkerung reagiert werden, die aus Rücksicht auf die "gute Nachbarschaft" aber auch nur zögerlich oder gar nicht stattfinden – und wenn, dann meist anonym.

Dadurch komme es immer wieder zu Fällen, wie zuletzt Schweinen, die jahrelang mangels Futter und Wasser ihre schon toten Artgenossen auffressen und ihren eigenen Urin trinken mussten. Oder Hunden, die in Transportboxen gesperrt verhungern. "Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie hoch die Dunkelziffer von Tierschutzfällen ist, die nie entdeckt werden", so Stadler. "Tiere sind keine Sachen, sondern Lebewesen, die fühlen wie wir. Das muss sich endlich auch im Gesetz widerspiegeln."

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