Karl Markovics zu Gast in Braunau

Interessiert lauschten die Schüler den Erzählungen Karl Markovics'. | Foto: HTL Braunau
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Oscar-Preisträger Karl Markovics stand Schülern Rede und Antwort.

BRAUNAU (lenz). "Wir wollen den Schülern nicht nur gute Bücher, sondern auch gute Filme näher bringen. Der Zugang dazu fällt vielen leichter", erklärt Anton Planitzer, Lehrer am Lern- und Informationszentrum (LIZ) an der HTL und HLW Braunau. Und besonders leicht fällt der Zugang natürlich mit Hilfe bekannter Persönlichkeiten, wie zum Beispiel dem Schauspieler und Regisseur Karl Markovics. Dieser stattete den Schülern der HTL und HLW vergangene Woche einen Besuch ab und stand ihnen Rede und Antwort. Und die Jugendlichen zeigten sich besonders interessiert: Über eine Stunde lang beantwortete der Oscar-Preisträger die Fragen der gut 300 Schüler und begeisterte mit seiner lockeren und umkomplizierten Art. Neben seinem Werdegang, seiner Arbeit als Schauspieler und seinem Oscar-Gewinn interessierte die Schüler vor allem sein Regie-Debüt "Atmen", dass sie zuvor im Movieplexx Braunau sahen. Woher er die Inspiration für diesen Film nahm, wie es zu bestimmten Szenen kam und wie sich der Zuseher nach dem Film fühlen sollte, waren nur einige der Fragen. Und dabei lüftete Markovics, der sich in Zukunft mehr der Regie-Arbeit widmen möchte, ein kleines Geheimnis: "Meine Geschichten beginnen immer mit einem bestimmten Bild, das irgendwoher kommt und mich nicht mehr loslässt. Im Fall von Atmen war es das Bild einer alten, toten Frau auf dem Wohnzimmerboden. Das erste Bild für mein neues Projekt zeigt den Kassaschluss einer Supermarktkassiererin." Fans müssen sich dennoch noch etwas gedulden, denn "ich kann nicht abschätzen wie lange es dauert bis das Drehbuch fertig wird. Ein Drehbeginn vor nächstem Jahr kann ich mir nicht vorstellen." Und obwohl Markovics, der vielen als "Stockinger" aus den Kommissar Rex-Filmen bekannt ist, sich künftig mehr auf das Filmemachen konzentrieren will, werde er "immer wieder auch als Schauspieler tätig sein, wenn es interessante Projekte gibt."

Zur Person: Karl Markovics

1963 als Sohn einer Verkäuferin und eines Busfahrers geboren, zog es Karl Markovics schon früh auf die Theaterbühne. Mit 19 Jahren begann er im Serapionstheater in Wien zu spielen, wenige Jahre später wechselte er zum Wiener Ensemble. Anfang der 90er nahm er die ersten Angebote in Filmen an, wie zum Beispiel im Kinofilm "Hund und Katz" oder im Roadmovie "Indien". Der Durchbruch gelang ihm mit der Rolle des Bezirksinspektors Stockinger an der Seite von Tobias Moretti in der Kommissar Rex-Reihe sowie in Serienableger "Stockinger". Weiter Filmrollen übernahm er in "Hinterholz 8", "Geboren in Absurdistan" oder "Komm, süßer Tod". Seinen bisher größten internationalen Erfolg als Schauspieler feierte Markovics mit seiner Hauptrolle im Film "Die Fälscher", der 2008 den Oscar als Bester fremdsprachiger Film erhielt. 2011 gab er mit dem Film "Atmen" sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor. Der Film wurde bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt und dort mit dem "Prix Europa Cinemas Label" sowie in sechs Kategorien mit dem Österreichischem Filmpreis ausgezeichnet.

Erfolgreiches Regie-Debüt: "Atmen"
Der Film erzählt die Geschichte von Roman Kogler, einem 19-Jährigen, der wegen Totschlags im Gefängnis sitzt. Ein verschlossener Einzelgänger, der seine Kindheit in Heimen verbrachte und "nie gelernt hat, zu leben", so Markovics. Ausgerechnet die Arbeit als Bestatter lässt ihn zum Leben erwecken. Als er in einer Toten glaubt, seine Mutter wieder zu erkennen, macht er sich auf die Suche nach der Frau, die ihn als Kleinkind weggeben hat – und findet sie. Mit der Annäherung an seine Mutter und dem Wissen um den Grund für sein Heimdasein, zeichnet sich eine Wende in Romans Leben ab.
Als Hauptdarsteller in der Rolle des Roman Kogler begeisterte Thomas Schubert Kritiker und Publikum gleichermaßen. Und das, obwohl er vorher noch nie vor der Kamera stand.
Mehr Infos zum Film gibt es auf www.atmen-derfilm.at

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