Buchpräsentation

Oma tanzt- Tanzen wir weiter?

BRAUNAU (kath). Am 20. November um 19 Uhr findet in der Buchhandlung Lauf in Braunau eine Lesung statt. Die Schriftstellerin P.L. liest aus ihrem äußerst persönlichen Werk "Oma tanzt-Tanzen wir weiter?!" vor. Die wunderbaren Botschaften, die sie in ihrem Werk vermittelt, sind vor allen Dingen, Vertrauen ins Leben zu haben und das Bewusstsein zu erlangen, tragische Geschichten und Rückschläge nicht als Last zu sehen. 

Oma tanzt-Tanzen wir weiter?!

Den Titel hat sie aus einem ganz bestimmten Grund gewählt: Ihre Oma wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Stets arbeitete sie als Dienstmädchen für die Reichen, um die Familie zu unterstützen. Trotz aller Schwierigkeiten und den Zeiten voller Entbehrungen, liebte Oma das Tanzen und das Tragen schöner Kleider. Oma tanzt. Als Oma ungewollt schwanger wird, heiratet sie den Kindsvater, einen Soldaten, der im Krieg an die Front muss. Zur Großmutter hatte die Autorin stets ein sehr inniges Verhältnis. 
Der Vater von P.L. erhebt regelmäßig die Hand gegen die Tochter. Die Mutter schweigt dazu und sieht weg. Nach dem Auszug, aus dem gemeinsamen Wohnhaus in Braunau, war der Kontakt zwischen der Tochter und ihren Eltern lange Zeit nur sehr dürftig. Schließlich begannen sie aber wieder, eine Beziehung zueinander aufzubauen. "Für die Braunauer waren meine Eltern stets das sich-liebende Paar, das selbst im hohen Alter noch Händchenhaltend durch die Straßen spazierte. Ich weiß, dass es eine Form von gegenseitiger Abhängigkeit war", so P.L. Im Jahr 2016 dann der große Schock: Der Vater hatte zuerst die Mutter erschossen, dann sich selbst das Leben genommen. "Das erste Gefühl war Wut. Doch schnell schlug es um in Unverständnis", erinnert sich die Autorin. Die anschließenden Konflikte mit den Geschwistern, wegen des Erbes, das "Wiederaufleben", all dies hat sie durch das Schreiben verarbeitet.
In "Oma tanzt" werden all die bewegenden Aspekte des Lebens der Frau auf sehr persönliche und berührende Weise geschildert. Beim Lesen selbst hat man häufig das Gefühl, Teil der Schriftstellerin zu sein, so ausführlich und verständlich sind ihre Erzählungen. 

Schreiben als Therapie

"Meine Geschichte ist kein Tatsachenbericht. Sondern meine eigene, persönliche Wahrheit", erklärt die Autorin. Durch das Schreiben hat sie es geschafft, das Geschehen zu verarbeiten und für sich einen Weg zu finden, mit der Tat ihrer Eltern Frieden zu schließen. Ihr Ziel war es, sich selbst im Buch zu finden. Es scheint, als wäre ihr das auch gut gelungen.