Feuerwehren im Bezirk Braunau
Wenn die ganze Familie bei der Feuerwehr ist ...
Eine überaus aktive Familie, das sind die Rossmaiers. Angefangen beim Vater, Reithofer Franz, bis zur Enkeltochter sind fast alle Familienmitglieder bei der Freiwilligen Feuerwehr.
ACHING. Vor allem in Wochen voller Unwetter und Unfälle wundert man sich als Außenstehender, wie die Freiwilligen die zahlreichen Einsätze neben Arbeit und Familienleben stemmen. Nicht immer sind ausschließlich die Väter oder Söhne aktive Mitglieder bei den Feuerwehren, immer öfter sind auch die Frauen aktiv dabei.
Eine der Ersten in Oberösterreich
Andrea Rossmaier ist eine Frau, die es anderen vormacht: Bereits mit 15 Jahren war sie bei der Feuerwehr in Aching. Als eine der ersten Frauen in Oberösterreich kam sie über ihren Vater zur Feuerwache, denn Reithofer Franz war Kommandant der FF Aching. Auch Andreas älterer Bruder, Reithofer Martin, war damals aktives Mitglied bei den Freiwilligen.
Eine Feuerwehr-Ehe
Mit 19 Jahren lernte Andrea dann ihren künftigen Mann Gerhard Rossmaier kennen. Aber nicht in der Disco sondern – wo sollte es auch anders sein – bei der Sonnwendfeier der Feuerwehr Haselbach, bei der Gerhard Rossmaier aktiv ist. Übrigens haben die beiden gerade ihren 15. Hochzeitstags gefeiert, und das Ergebnis der "heißen" Liebe zwischen Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau sind die beiden Kinder Julia und Philipp.
Die Tradition setzt sich fort
Ganz gegen die traditionell üblichen Erwartungen, wollte aber der Enke von Kommandant Reithofer, Philipp, nicht den Feuerwehrpfad einschlagen. Allerdings war Enkelin Julia gleich "Feuer und Flamme" für den Dienst. Sie ist zwar noch nicht aktiv, weil in der Jugendgruppe, aber das wird sie wohl noch werden.
Ob nun erstaunlich, oder auch nicht mehr: Mit über 40 Jahren entschloss sich auch Andreas Schwester Irene Huss dazu als Quereinsteigern die Grundausbildung abzulegen. Es folgten noch viele weitere Lehrgänge und nun ist Irene fester Bestandteil der FF Aching. Und das nicht allein, denn ihre beiden Töchter, Katja und Marlene sind auch dabei: Eine aktiv in Reith und die andere in der Jugendgruppe.
Wie funktioniert eine Feuerwehrfamilie
Wenn die ganze Familie bei der Feuerwehr ist, gibt es dann noch ein Familienleben? Oder besser: Gibt es "zuhause" noch ein Familienleben? Andrea Rossmaier sagt: "Ja!" Ihrer Meinung nach ist eine Ehe unter Feuerwehrleuten sogar sehr förderlich. Es sei für Laien nicht immer einfach Verständnis für Einsätze zu unmenschlichen Zeiten aufzubringen. Und die Wichtigkeit von Übungen der Truppe oder dem "Beinandersitzen nach den Einsätzen" würde oft unterschätzt.
Wichtig: Verständnisvolle Dienstgeber
"Natürlich muss man sich absprechen, wenn man Kinder hat", bejaht die Mutter von zwei Kindern, "Aber noch wichtiger ist ein verständnisvoller Dienstgeber, der flexibel freigeben kann und die Einsätze für die Wehr mitträgt." Für die Ausbildungen und für die Einsätze geben die Freiwilligen übrigens bereitwillig ihre verdienten Urlaubstage her, eine Entlohnung gibt es nicht. Und das obwohl die Arbeit sehr anspruchsvoll und anstrengend ist.
"Für all das gerufen, wo keiner weiß wer zuständig ist"
"Wir haben auch immer wieder Einsätze in anderen Bundesländern. Außerdem werden wir für all das gerufen, wo niemand weiß, wer zuständig ist", meint Andrea Rossmaier, die übrigens den größten Lohn für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinschaft der Vereins sieht. Auch wenn es nicht immer einfach ist, denn: "Manchmal mache ich mir auch richtige Sorgen, ob alle gesund heimkommen" erzählt Rossmaier "Mein Mann ist Verantwortungsträger, und ich weiß ja, was da alles passieren kann." Aber Andrea Rossmaier schwört auf die gute Organisation der Truppe und den Zusammenhalt. "Wir haben eine klasse Truppe. In Aching sind so viele Generationen bei der FF vertreten, und so vernetzt wie unsere ist eine Mannschaft selten."
Mitglied werden kann man übrigens auch als "Unterstützendes Mitglied", und das bei jeder Feuerwehr im Bezirk. Ganz einfach auf die Homepage der gewünschten Truppe gehen und einen Mitgliedsantrag ausfüllen. Auch so kann man einen kleinen Beitrag für die Freiwilligen leisten.
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