Wildwarner schützen Mensch und Tier

Rehe auf der Straße – Ein gefährliches Zusammentreffen für Mensch und Tier. | Foto: FiledIMAGE - Fotolia
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BEZIRK (höll). So sehr man sich auch freut, wenn man Wildtiere im Wald entdeckt, so dramatisch ist ein Zusammentreffen auf der Straße. Noch vor drei Jahren kam es allein auf der Hagenauer Straße bei Mining zu 19 Wildunfällen – in Auerbach waren es im selben Jahr 16. Erschreckende Zahlen. 2010 haben das Land Oberösterreich gemeinsam, vier Versicherungsunternehmen und der Landesjagdverband die Initiative ergriffen und statten seither gefährdete Straßenzüge mit Wildwarngeräten aus.

Im Bezirk Braunau wurden bereits 17 Straßenkilometer mit den Geräten "gesichert". "Gefährdete Straßen in St. Peter, Auerbach, Moosbach, Mining und Burgkirchen sind bereits mit den Geräten ausgestattet. Bis 2015 sollen noch Straßen in St. Georgen, Handenberg, Kirchberg, Lengau, Neukirchen, Polling und Mauerkirchen hinzukommen", erklärt Erich Gösweiner von Land OÖ. Auch die neue Umfahrung in St. Peter soll nach Fertigstellung mit diesen Modulen versehen werden – hier erwartet die Jägerschaft besonders viel Wildwechsel.

Der Ausbau hat sich bereits jetzt ausgezahlt: "Durchschnittlich 80 Prozent weniger Wildunfälle können an den mit Wildwarngeräten versehenen Straßenabschnitten verzeichnet werden", weiß Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl. In Mining ging die Zahl der Wildunfälle sogar um 89 Prozent zurück – in Auerbach um 81 Prozent.

Rund 3000 Euro kostet es, einen Kilometer Straße mit den Wildwarnern zu sichern: "Bis 2015 soll der Ausbau weitergehen", versichert Hiesl. Die neueste Generation der kleinen Helferlein wird auf den Leitpflöcken an gebraucht. Es handelt sich dabei um spezielle Reflektoren, kombiniert mit einem Warnton, der durch das Scheinwerferlicht der Fahrzeuge aktiviert wird. Die Energieversorgung übernimmt ein Solarpaneel. Der Vorteil liegt auf der Hand: "Die Wildwarngeräte schrecken die Tiere ab. Der Eingriff in deren Lebensraum ist wesentlich geringer als bei anderen Maßnahmen. Denn im Gegensatz zu Wildzäunen und Duftbarrieren können die Tiere die ansonsten freie Fahrbahn weiterhin queren", weiß Wildbiologe Christopher Böck.

Die HTL Braunau hat heuer an einer Verbesserung der derzeit gängigen Geräte getüftelt: "Das aktuelle System warnt nur dann, wenn Scheinwerferlicht auf einen Sensor fällt. Hier liegt auch das Problen: Wer in der Dämmerung ohne Licht fährt, gibt demnach kein Signal an den Wildwarner und er reagiert nicht", erklärt Paul Dirnberger. Der HTL-Lehrer hat gemeinsam mit einigen Schülern an einer Verbesserung der Wildwarner gearbeitet. "Wir haben das Gerät nun mit einem weiteren Modul optimiert. Dieser erkennt die Fahrzeuge auch am Fahrgeräusch", sagt Dirnberger. 1,5 Jahre haben die HTLer an dem Projekt gearbeitet. Nun ist der Prototyp fertig. "Die FH Wels arbeitet nun daran weiter. Die neuen Module werden derzeit auf einer Teststrecke geprüft."

Im Notfall...
...richtig reagieren:
+ Beim Gefahrenzeichen "Wildwechsel" Geschwindigkeit verringern und bremsbereit fahren.
+ Im Gefahrenbereich den Sicherheitsabstand zum Vordermann vergrößern.
+ Ist ein Tier neben der Fahrbahn sichtbar, bremsen, abblenden und hupen.
+ Achtung: Wildtiere kommen selten allein.
+ Bei einer Vollbremsung: Lenkrad fest greifen und das Fahrzeug nicht verreißen.
+ Bei einer Kollision: Anhalten und Unfallstelle sichern, die Polizei verständigen – auch wenn das Tier weiterläuft. Ein Unterlassen kann eine Anzeige wegen Fahrerflucht zur Folge haben.
+ Das verletzte Tier nicht berühren.
+ Wer ein getötetes oder verletztes Tier mitnimmt, macht sich wegen Diebstahls strafbar.

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