WKO-Braunau Obmann Steidl: "Kalliauer soll zurücktreten"

Vielen Arbeitnehmern im Bezirk bleibt trotz Vollzeitjob am Ende des Monats nicht viel im Geldbörsel übrig. | Foto: Archiv/fotomek/Fotolia
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BEZIRK (ah). 4130 Braunauer, die einem Vollzeitjob nachgingen, verdienten im Jahr 2014 (die aktuellsten verfügbaren Zahlen) weniger als 1700 Euro brutto im Monat. Das geht aus einer aktuellen Aussendung der Arbeiterkammer (AK) hervor. 2280 Frauen und 1850 Männer fielen in diese Kategorie, das sind 15,5 Prozent aller Braunauer Vollzeitbeschäftigten. Ein Vollzeiteinkommen von 1700 Euro brutto in allen Branchen ist das aktuelle gewerkschaftliche Mindestlohnziel. AK-Präsident Johann Kalliauer meint: „1700 Euro in allen Branchen kann sich Österreich leisten.“ Diese Aussage macht Klemens Steidl, Obmann der Wirtschaftskammer Braunau, richtig wütend: "Präsident Kalliauer soll endlich zurücktreten, aufwachen und der Realität ins Gesicht blicken!" Es gebe von den Sozialpartnern ausverhandelte Kollektivverträge, welche einzuhalten seien. Außerdem stellt Steidl die Frage, wer das dann bezahlen solle. "Die Lohn- und Lohnneben-kosten stellen bereits einen der größten Faktoren bei der Kalkulation dar. Betriebe überlegen bereits, den Standort von Österreich weg zu verlagern und keine Mitarbeiter mehr einzustellen. Viele Betriebe sind nicht mehr wettbewerbs- oder kostendeckend unterwegs", mahnt Steidl. Er sieht in der aktuellen Forderung der Arbeiterkammer auch keinen Lösungsansatz zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. "Hier sollten sich die AK, das Arbeitsmarktservice – einfach alle gemeinsam – etwas einfallen lassen", so der WKO-Obmann. Er nimmt dabei Bezug auf die hohe Arbeislosenrate im Bezirk, die mit 8,7 Prozent im Februar gleich hoch gewesen sei wie in ganz Österreich im Jahr 1929. "Mit einem Mindestlohn von 1700 Euro würde sich die Arbeitslosigkeit nochmals drastisch nach oben bewegen", bekräftigt Steidl. Richtung AK lässt er ausrichten: "Wenn vonseiten der Arbeiterkammer die Untergriffe des Herrn Kalliauer nicht aufhören, gibt es keine Sozialpartnerschaft mehr!"

Frauen verdienen weniger
Auffallend in der AK-Statistik: Während im Bezirk bei den Männern jeder Zehnte von Niedriglöhnen betroffen war, waren es bei den Frauen mit 27,6 Prozent fast drei Mal so viele. In manchen Branchen liegt der kollektivvertragliche Mindestlohn sogar unter 1500 Euro pro Monat – bei 2800 Braunauern war das 2014 der Fall. Der Handels-Kollektivvertrag wurde aber mit 1. 1. 2015 mit 1500 Euro abgeschlossen und daher hat sich die Situation verbessert. „Für eine nachhaltige Anhebung von Niedrigeinkommen ist ein Maßnahmenbündel notwendig und es geht nicht von heute auf morgen“, so Präsident Kalliauer.

Vielen Arbeitnehmern im Bezirk bleibt trotz Vollzeitjob am Ende des Monats nicht viel im Geldbörsel übrig. | Foto: Archiv/fotomek/Fotolia
Klemens Steidl: "Die Ansichten und Aussagen von Kalliauer sind nicht mehr zeitgemäß." | Foto: WKO
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