"Zu wenig Schlaf macht dick, dumm und krank"

Referent Primar Dr. Christoph Röper mit Moderatorin Christine Radmayr.
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LINZ (red). Mit dieser provokanten Aussage startete Moderatorin Christine Radmayr den letzten Vortrag der Mini Med-Reihe "Schlafstörungen und die innere Uhr" in diesem Wintersemester. Der voll besetzte Festsaal des Neuen Rathauses Linz bestätigte, wie groß das Interesse an der Thematik ist, ist doch laut Experten etwa jeder vierte Österreicher von einer Schlafstörung betroffen. Die Tatsache, dass rund 100 verschiedene Schlafstörungen bekannt sind, macht die Diagnose manchmal schwer. "Zu den Erkrankungen gehören je nach Störungsbild zu wenig Schlaf, zu viel Schlaf, Schlaf zur falschen Zeit oder Funktionsstörungen, die mit Schlaf zusammenhängen, sogenannte Parasomnien – zum Beispiel Schlafwandeln", erklärt Referent Primar Dr. Christoph Röper, LL.M., Leiter des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation, Kepler am Universitätsklinikum.

Zahlreiche Auslöser

So unterschiedlich die Krankheitsbilder, so unterschiedlich sind auch die Auslöser. Sie erstrecken sich von vermehrten Stress über körperliche Erkrankungen wie etwa Rheuma oder Asthma bis hin zu Atmungsaussetzern (Schlafapnoe), plötzlichen Schlafattacken (Narkolepsie) oder Schnarchen. Oftmals leiden auch Schichtarbeiter aufgrund ihres Arbeitseinsatzes und Schlafstörungen. "Gerade weil es so viele verschiedene Krankheitsbilder gibt, sollte man bei länger anhaltenden Schlafproblemen einen Experten aufsuchen und das Ganze womöglich im Schlaflabor abklären", betont Röper. Er rät ausdrücklich davon ab, ohne Abklärung der Störung Schlaftabletten einzunehmen. Diese können bei fälschlicher Verwendung Nebenwirkungen hervorrufen und bergen zudem ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotenzial. Während des Schlafes ist unser Körper, vor allem das Gehirn aktiv. In dieser Zeit werden zum einen Informationen verarbeitet, der Hormonhaushalt ausgeglichen und zum anderen dient der Schlaf der Regeneration. "Treten Schlafstörungen auf, ziehen diese daher auch eine Störung des Hormonhaushaltes mit sich, was Folgen auf die Gesundheit hat", so Röper. Ein wesentlicher Faktor bei der Thematik Schlaf ist auch die sogenannte innere Uhr. Die drei US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young haben nachgewiesen, dass der Mensch, Tier und Pflanze nicht nur auf äußere Einflüsse, wie etwa Tageslicht und Dunkelheit gesteuert wird sondern sich die innere Uhr im Zuge der Evolution als eigenständige, elementare Funktion – in den Genen – des Körpers etabliert hatte.

Mythen um den Schlaf

"Um gut zu schlafen, sollte man etwaige Lichtquellen (Stand-by-Modus elektrischer Geräte – aus dem Schlafzimmer entfernen. Auch sollte es nicht zu heiß und nicht zu kalt sein", betont Röper, der auch gleich mit einigen Mythen rund um den Schlaf aufräumt. "Es macht keinen Unterschied, ob man früher oder später ins Bett geht, es kommt einzig auf die Qualität des Schlafes an. Die Mindestschlafdauer sollte vier Stunden nicht unterschreiten", betont Röper.

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