Arktische Kalte bringt „Gelbe Engel“ in OO ins Schwitzen

Eisige Temperaturen mit bis zu minus 20 Grad haben die Panneneinsatze des OAMTC Oberosterreich in den letzten 24 Stunden mehr als verfunffacht. Grund dafur sind in 97 Prozent aller Pannenhilfeeinsatze die Batterien – das Herzstuck eines jedes Autos, die bei der klirrenden Kalte den Geist aufgeben sowie eingefrorene Kuhlerschlauche und Scheibenwaschanlagen. Wenn dann die Batterie noch dazu mangelhaft aufgeladen ist und das Auto nur fur Kurzstrecken unter funf Kilometern genutzt wird, heißt es bald: „Nix geht mehr!" „Die Kalte hat uns fest im Griff. Alleine gestern wurden mit 1672 Pannenhilfeeinsatzen ein neuer Einsatzrekord seit unseren Aufzeichnungen erzielt und tausende Telefonate und Dienstleistungen in beeindruckender Weise abgewickelt“, betont Manfred Schoberl, Technischer Leiter des OAMTC Oberosterreich, die aktuelle Situation. Zum Vergleich: Bei der Kaltewelle am 12. Janner 2003 wurden mit 1505 Einsatzen des OAMTC der letzte hochste Spitzenwert im Land ob der Enns beim verzeichnet.

Markus Achleitner, Einsatzleiter des Nothilfe- und Informationsservice beim OAMTC-Oberosterreich: „Seit den fruhen Morgenstunden lautet pausenlos unsere Nothilfehotline 120. Alleine gestern langten mehr als 4500 Telefonate bei uns in der Nothilfezentrale ein. Die Einsatzleitzentrale wurde daraufhin schon im Vorfeld personell aufgestockt, um alle Anrufe so rasch wie gewohnt zu bearbeiten. In neun
von zehn Fallen waren es Startprobleme. Viele Batterien sind den kalten Temperaturen einfach nicht gewachsen. Schwache Batterien sollten daher nach vorheriger Kontrolle so rasch wie moglich getauscht werden, denn fur die nachsten Tage ist weiterhin mit starkem Frost zu rechnen.“

Auch am heutigen Freitag setzt sich dieser Trend mit starkem Einsatzaufkommen, sogar noch viel heftiger fort als gestern. Bis 8.30 Uhr morgens langten schon mehr als 1400 Notrufe und Telefonate mit knapp 350 abgewickelten Pannenhilfeeinsatzen in ganz Oberosterreich ein.

„Wir haben die Pannenhilfe-Mannschaft, von 40 auf 100 Pannendienstmitarbeiter pro Schicht, entsprechend verstarkt. So mussten die Fahrzeuglenker trotz funfmal so vieler Panneneinsatze im Linzer Stadtzentrum weniger als 30 Minuten sowie Oberosterreichweit unter 40 Minuten auf die Gelben Engel warten", betont Schoberl. Die Mannschaften der OAMTC-Pannenhilfe bleiben auf alle Falle in allen Bereichen fur die kommenden Tage – auch uber das bevorstehende Wochenende – personell verstarkt, zum Teil sind Mitarbeiter auch in Rufbereitschaft. „Es ist schon in solchen Situationen unseren Kunden rasch helfen zu konnen, diese aber auch Verstandnis zeigen, wenn es etwas langer als gewohnt dauert bis ein Pannenhelfer vor Ort ist. Wir sind auch fur eine langere Kaltewelle gerustet!“ beurteilt Schoberl die Situation.

Dieselfahrzeuge sind im Winter problematischer als Benziner. Immer wieder kommt es bei den derzeit frostigen Temperaturen vor, dass der Kraftstoff wahrend der Fahrt Probleme macht und "einfriert". Die Ursache dafur liegt nicht im Kraftstoff, sondern in den Wasserruckstanden, die sich im Dieselfilter ansammeln. "Diesel kann bis zu acht Prozent Wasser aufnehmen. Das kann im Winter einfrieren und
den Kraftstofffluss unterbinden", erklart OAMTC-Techniker Herbert Breitenfellner.
Neben den Wasserruckstanden kann auch das im Diesel enthaltene Paraffin Probleme verursachen. "Paraffinflocken bilden sich bei ungefahr minus 20 Grad. Also je niedriger die Temperatur, umso großer die Gefahr. Das Ergebnis ist dasselbe wie bei den Wasserruckstanden - verstopfte Leitungen und
Filter", sagt der OAMTC-Experte. Abhilfe schaffen hier spezielle Dieselzusatze, die das Wasser binden und so eine vollstandige Verbrennung ermoglichen. Diese sind in jedem Fachhandel sowie an allen OAMTC Stutzpunkten erhaltlich.

Was tun, wenn nichts mehr geht – Tipps fur die klirrende Kalte:

• Lauft der Wagen nach erfolgreicher Starthilfe, sollte man im Anschluss mindestens 10 Kilometer das Auto in Bewegung halten.
• Ist das Autoschloss vereist, nur mit Enteiser-Spray arbeiten. Dieser sollte aber stets außerhalb des Fahrzeugs aufbewahrt werden.
• Das Auto nicht mit Gewalt offnen. Turdichtungen konnen angeeist sein und durch gewaltsames Offnen in Mitleidenschaft gezogen werden.
• Vereiste Scheiben niemals mit kochendem Wasser ubergießen, da diese leicht Zerspringen konnen.
• Der Scheibenwaschanlage im Winter immer Frostschutzmittel beigeben. Bei Minusgraden konnen nicht nur die Spritzdusen vereisen, es konnte sonst unter Umstanden sogar der Behalter und Schlauche zerreißen.
• Samtliche Stromverbraucher wie Geblase und Heckscheibenheizung nicht gleichzeitig voll aufzudrehen und wahrend der gesamten Fahrt in Betrieb zu lassen. Das kann zu einer raschen Entleerung der Batterie und in der Folge zu Startproblemen fuhren.
• Sehschlitze sind lebensgefahrlich! Immer die gesamte Windschutzscheibe vom Eis befreien.

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Foto: Cityfoto
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