Boxclub Braunau
Boxclub auf Sieges-Tour
Der Kampfsportverein erfreut sich großer Beliebtheit. Wir haben den Burschen, Mädchen und Männern beim harten Training über die Schultern geschaut.
BRAUNAU (ach). Seit fast 60 Jahren wird in Braunau erfolgreich geboxt. Was 1960 als Grenzstadtstaffel Braunau-Simbach begann, 1972 als ATSV-Braunau weitergeführt wurde, besteht in der heutigen Vereinsform seit 1997. Nächstes Jahr plant der Sportclub das 60-jährige Bestehen mit einer grenzüberschreitenden Jubiläumsfeier zu begehen.
„Unser Boxclub kann auf viele Erfolge zurückblicken und stellt immer wieder Sieger bei Landes- und Staatsmeisterschaften. Das Interesse am Boxen ist am Steigen“, freut sich Obmann und Trainer Hans Kinz. Er selbst begann durch eine Verletzung beim Fußball spielen 1972 mit dem Boxsport. Unterstützt wird der 66-Jährige bei seiner langjährigen Tätigkeit von zwei Trainern.
Super-Star will zu Olympia
Den letzten großen Erfolg fuhr der Verein mit Ahmed Hagag im November 2019 mit dem Staatsmeistertitel im Schwergewicht (-91 kg) ein. Der 19-Jährige gilt als große Hoffnung. Im September dieses Jahres stieg das Talent bei der WM in Russland in den Boxring. Im November erkämpfte Hagag mit seinen Fäusten den 5. Platz bei den U23-Europameisterschaften in Ungarn, wo er auch als Senior startete. Das nächste Ziel des Boxers ist nun eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Die Ausscheidungen dazu finden im Frühjahr in London und Paris statt.
Training ist das A & O
Bis solche Erfolge möglich sind, ist viel Training nötig. 24 aktive Mitglieder im Alter von 10 bis 60 Jahren trainieren zwei Mal wöchentlich in der Turnhalle der NMS Braunau. Voraussetzung für den Sport ist eine gute gesundheitliche Verfassung. Eine ärztliche, jährliche Untersuchung, ob man für diesen Sport geeignet ist, ist erforderlich. Auf Fitness, Größe und Gewicht kommt es nicht an. Anfänger bauen die Fitness beim Kraftausdauer- und Schnelligkeits-Training auf. Geboxt wird nicht nach Körpergröße, sondern in zehn verschiedenen Gewichtsklassen vom Halbfliegengewicht (- 48 kg) bis zum Superschwergewicht (ab 91 kg). „Auch Mädchen interessieren sich für den Kraftsport. Vier Mädels im Verein scheuen das harte Training – zwischen dem Training der Burschen und Mädchen gibt es keinen Unterschied - nicht. Die Beinarbeit ist das Wichtigste am Anfang. Wer das beherrscht, wird ein guter Boxer“, erklärt Hans Kinz. Weiters wird viel Wert auf die Armarbeit, im Fachjargon "Schlagschule" genannt, gelegt (Armstellung, Schlag- und Abwehrstellung). Als nächstes steht die Arbeit am beweglichen Sandsack oder an der Boxbirne, weiters Sparring – leichtes Kampfboxen im Zweier-Team, Seilspringen sowie lockeres Auslaufen auf dem Programm.
Wettkämpfe
Nach rund einem halben Jahr Training wird der Kampfpass ausgestellt – die Lizenz zum Wettkampf. Gekämpft wird mit Boxhandschuhen, unter denen die Hände mit Bandagen geschont werden, kurzer Hose, Trikot und leichten Schuhen. Teilnehmer unter 18 Jahren müssen zudem einen Kopfschutz tragen. Im Boxring kämpfen zwei Boxer gleicher Gewichtsklassen um den Sieg. In drei Runden zu je drei Minuten werden die Punkte nach Treffern ausgewertet – Schläge unter die Gürtellinie sind tabu.
Boxluft geschnuppert kann jeden Dienstag von 19 bis 21 Uhr und jeden Freitag von 18 bis 20 Uhr in der Turnhalle der Neuen Mittelschule (Eingang beim Kolpingplatz). Interessierte sind jederzeit willkommen. Weitere Infos unter www.bc-braunau.at.
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