Matthias Walkner und Heinz Kingadner zur Rallye Dakar 2021
"Glücksmomente überstrahlen alles"

Die Rallye Dakar findet von 3. bis 15. Jänner 2021 in Saudi-Arabien statt.  | Foto: KTM
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  • Die Rallye Dakar findet von 3. bis 15. Jänner 2021 in Saudi-Arabien statt.
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Matthias Walkner geht auch bei der kommenden Rallye-Dakar als KTM-Pilot an den Start. Von 3. bis 15. Jänner 2021 findet das Offroad-Rennen zum wiederholten Mal in Saudi Arabien statt. Walkner und Heinz Kinigadner, Sportmanager und Mentor, plauderten in der KTM-Motohall in Mattighofen über die Vorbereitungen. 

MATTIGHOFEN (kat). Zum mittlerweile siebten Mal geht Matthias Walkner bei der Rallye-Dakar 2021 an den Start. Von 3. bis 15. Jänner 2021 findet das härteste Offroad-Rennen der Welt in der Wüste Saudi Arabiens statt. Am 14. Dezember waren Walkner und die Motorsportlegende Heinz Kinigadner zu einem Gespräch in der KTM Motohall in Mattighofen zu Gast. 

Vorbereitungen laufen

"Mir gehts extrem gut. Ich habe viel zu tun. Wir waren gerade auf Trainingslager in Dubai und jetzt müss ma nur noch schaun, dass kein Malheur mehr passiert", erzählt Matthias Walkner. Die ersten Koffer wurden in den Wohnmobilen bereits auf den Weg geschickt. Der Rallye-Dakar-Sieger von 2018 bricht am 26. Dezember nach Nahost auf. 

Der Kuchler Matthias Walkner geht auch bei der nächsten Rallye-Dakar wieder an den Start.  | Foto: KTM
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Neuerungen auf bekanntem Terrain

Da coronabedingt zahlreiche Rennen nicht stattfinden konnten, bereitete sich der Weltmeister für einen Monat in Dubai auf den Wettkampf vor. "Ich hatte fast 20 Fahrtage in Dubai. So ein großer Block bringt weit mehr als kleine Einheiten mit Unterbrechungen", so Walkner. Das Rennen fand zwar auch im Vorjahr bereits in Saudi Arabien statt, trotzdem ist "jedes Jahr alles neu", erzählt der Dakar-Gewinner. "Letztes Jahr waren wir in der zweiten Woche mit einer extrem hohen Geschwindigkeit unterwegs: Teilweise fuhren wir zwischen 115 und 120 km/h", erinnert sich der KTM-Pilot. Eine große Herausforderung war das Fahren ohne Sicht für ihn: "Das war sehr anstrengend. Wennsd da was übersiehst, duads an großen Duscha." Kurz vor Rennbeginn fühle er sich aber gut vorbereitet. "Im Norden Saudi Arabiens hatten wir in den Morgenstunden häufig minus drei Grad. Da freut man sich dann enorm, wenn die Sonne aufgeht. Heuer weiß ich das schon und bin dementsprechend besser vorbereitet", so der Sportler. 

Matthias Walkner geht bereits zum siebten Mal an den Start.  | Foto: KTM
  • Matthias Walkner geht bereits zum siebten Mal an den Start.
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2021 gibt es beim Rennen selbst einige Neuerungen, die vor allem der Sicherheit der Fahrer dient: Ausgestattet sind die Sportler heuer mit Airbagwesten, die sich bei einem Sturz, ähnlich einem Auto-Airbag, aufblasen und so schlimmere Blessuren vermeiden sollten. Die Instrumente, wie Navigationssystem etwa, sind mit einem Polster überzogen. "Wenn man rausspringt und auf dem Navi einschädelt, wird es durch den Polster abgefedert", berichtet Heinz Kinigadner.  
Anders als bisher wird das Logbuch erst 20 Minuten vor dem Start an die Fahrer ausgegeben. "Dadurch fällt das abendliche markieren im Logbuch weg. Das ist sicherlich ein Vorteil. Letztes Jahr war dann aber ein Fehler drinnen und da steht man dann da und denkt sich: Woah, zum Glück muss ich nicht als Erster fahren und den Weg suchen", erinnert sich Walkner. Außerdem dürfen nur sechsmal die Hinterreifen des gleichen Typus gewechselt werden.

Sicher an den Start

"Wir reisen heuer früher ab, damit sich die Quarantäne noch ausgeht", erzählt der Rallye-Dakar-Gewinner. Auf dem Flug nach Saudi Arabien muss die Crew einen negativen Test mitführen, bei der Ankunft wird ein neuer Test durchgeführt. "Nach drei Tagen, wenn der Test negativ ist, dürfen wir aus dem Hotel raus", so Walkner. Weihnachten mit seiner Familie feiert Walkner aus Sicherheitsgründen lieber nach. "Das wird dann nachgefeiert", erzählt der Kuchler. 
"Wir wollen, dass sich die Sportwelt weiterdreht und wollen zeigen, dass es auch was anderes als Corona gibt", ergänzt Kinigadner. 
Zur politischen Situation im Austragungsland wollte sich Walkner nicht äußern: "Die politische Gschicht ist für uns Sportler sehr schwierig. Das Image von Saudi Arabien wurde von mir allerdings anders wahrgenommen: Es hat landschaftlich viel zu bieten und die Leute sind auch sehr freundlich." Lediglich ein T-Shirtwechsel auf einem Parkplatz wurde nicht gerne gesehen. "30 Sekunden Oberkörper zeigen geht nicht", lacht Walkner. 

Der härteste Gegner

Die Rallye Dakar ist nicht nur körperlich sondern auch psychisch eine große Herausforderung, die der 34-jährige Motorsportler nur zu gut kennt:

" Man kämpft gegen das Gelände, gegen die langen Tage und gegen eigene Strapazen und dass man im Kopf mal müde wird. Ich fahre nicht immer mit einem Grinsen im Gesicht. Doch nach den zwei Wochen überstrahlen die Glücksmomente einfach alles."

Einen Vorteil sieht er auch in seiner wiederholten Teilnahme am Rennen, die ihn ebenfalls mental stärkt. "Als ich das letzte Mal in ein Tief gerutscht bin, wachte ich in Bolivien mit einem gebrochenen Oberschenkel auf", erinnert sich Walkner. 
"Mental ist es gscheit schwer. Aber ein, zwei Monate in Wien im vierzehnten Stock in Quarantäne zu verbringen ist auch nicht leicht. Auch da muss man die Motivation aufrecht erhalten!"

" Man kämpft gegen das Gelände, gegen die langen Tage und gegen eigene Strapazen und dass man im Kopf mal müde wird. Ich fahre nicht immer mit einem Grinsen im Gesicht. Doch nach den zwei Wochen überstrahlen die Glücksmomente einfach alles", so Walkner.  | Foto: KTM
  • " Man kämpft gegen das Gelände, gegen die langen Tage und gegen eigene Strapazen und dass man im Kopf mal müde wird. Ich fahre nicht immer mit einem Grinsen im Gesicht. Doch nach den zwei Wochen überstrahlen die Glücksmomente einfach alles", so Walkner.
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Ziel: Ein "Beduine" als Mitbringsel

Als Ziel setzt sich Walkner auch heuer wieder einen Platz unter den Top drei. "Einen "Beduinen" mitheimzubringen wäre schon des Ziel", so der Sportler. (Anm.: "Beduine" bezeichnet die Trophäe, die den Top-3 überreicht werden.) 
"Es gibt momentan zehn bis 12 Leute, die das Rennen gewinnen können und da darf ich mich dazuzählen", erzählt Walkner. Auch Kinigadner rechnet dem 34-Jährigen große Chancen aus. Er selbst ist noch nicht sicher, ob er das Rennen vor Ort besuchen darf: "Zwei, drei Tage hinschaun wird wohl nicht erlaubt sein. Wir wollen die Rallye aber auf jeden Fall bis zum Schluss durchziehen."

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