Simon Reicher feiert Nordschleifen-Debüt
Rennen in der "grünen Hölle"
Der 20-jährige Kirchberger Simon Reicher sammelte am Nürburgring im Zuge der Langstrecken-Serie wertvolle Kilometer. Er sicherte sich außerdem den zweiten Platz in seiner Klasse und kletterte in der Gesamtwertung auf Platz 24.
KIRCHBERG. "Es war ein sehr lehrreiches Wochenende, das aus vielen kleinen Schritten bestand. Auf der Nordschleife, oder besser gesagt in der grünen Hölle, ist nichts so wichtig wie Erfahrung. Anfangs bist du glücklich das Auto zwischen den an dir vorbei rasenden Bäumen zu halten. Irgendwann schaust du auch mal auf die Uhr und nimmst deine Rundenzeiten war. Irgendwann heißt es dann du und dein Auto gegen Nordschleife und Zeit. Du peilst die magischen acht Minuten für eine Runde an. Inzwischen weiß ich auch, was mein Vorbild Walter Röhl damit meinte, als er sagte: für alles über acht Minuten setze ich keinen Helm auf“, beschreibt der 20-jährige Student Simon Reicher und gebürtige Kirchberger das Rennen am Nürburgring.
Reicher in der Nordschleife
Von 10. bis 12. Juli wurde dort die Nürburgring-Langstrecken-Meisterschaft (NLS) ausgetragen. An nur einem Wochenende gab es zwei Wertungsläufe, die jeweils mehr als vier Stunden dauerten.
Die Nordschleife ist der älteste Abschnitt des Nürburgrings und wird auch als "Grüne Hölle" bezeichnet.
Reicher gelang auf eine Länge von 24 Kilometern eine Bestzeit von acht Minuten und 22 Sekunden. In seiner Wettbewerbsklasse, der GT-3, schaffen die Besten dieselbe Strecke in sieben MInuten und 59 Sekunden. „Wenn du auf deiner schnellen Runde bist, kannst du einfach nur beten, dass es keine Gelbphase auf den gesamten 24 Kilometern gibt, da sie einen großen Anteil an deiner Rundenzeit haben. Es muss einfach viel passen. Aber genau das ist es, was die Nordschleife so einzigartig macht“, so der Kirchberger. Insgesamt erreichte Reicher den zweiten Platz seiner Klasse. In der Gesamtwertung sicherte sich der 20-Jährige Platz 24.
Am Ende 24 Stunden
Der "Nordschleifen-Rookie" trainiert derzeit von einem NLS zum Nächsten. Als großes Ziel hat er das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gesetzt. "Mein Team EFP Car Collection by TECE sowie meine Teamkollegen Elia Erhart, Jan-Eric Slooten, Klaus Koch und Pierre Kaffer haben einen wahnsinnigen Trainingsvorteil. Ein Vorteil, den sie sich jahrelang auf der Nordschleife erarbeitet haben und von dem ich lernen und profitieren darf. Das sind Erlebnisse, die bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen werden“, so der junge Sportler.
Sein nächster Einsatz ist der 5. NLS-Lauf: Dieser findet von 28. bis 29. August statt und das Rennen dabei dauert sechs Stunden. „Solange mich der Rookie-Status umgibt, zählen für mich nur die Kilometer. Sie sind es, die mich näher an mein Ziel bringen. Erst wenn ich das Gefühl habe, die Nordschleife zu verstehen, kann ich die nächste Stufe zünden - wie auch immer diese aussieht. Und vermutlich wird das auch noch ein paar hundert Runden dauern, aber ich bin bereit. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Einsatz“, lächelt der Motorsportler.
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