Bräugasthof in Munderfing wird wiederbelebt

MUNDERFING. Nach der geplanten Eröffnung der Umfahrung Munderfing im Herbst 2017, wird in Munderfing mit der Neugestaltung des Ortskerns begonnen. Der Bräugasthof wird dabei eine zentrale Rolle einnehmen.

Leerstände zählen zu den größten Herausforderungen von Gemeinden. Die Gemeinde Munderfing nimmt sich nun diesem Thema an und belebt als Pilotprojekt den Bräugasthof gegenüber der Kirche. Es wird ein modernes Seminarzentrum für bis zu 170 Gäste und ein Coworkingspace mit sechs bis acht Arbeitsplätzen für kreative Unternehmer errichtet.

Ermöglicht wurde dieses Projekt durch das gemeinsame Engagement der Gemeindepolitiker, der Leitbetriebe KTM und WP und der Munderfinger Bürger. Schon lange ist es den Munderfingern ein Anliegen, das altbekannte Bräu wiederzubeleben. Mit einer breiten Bürgerbeteiligung wurden viele Ideen aus der Gemeinde gesammelt, die nun verwirklicht werden. Dabei geht es primär um die sinnvolle Nutzung von Vorhandenem und dessen Wiederbelebung.

Durch die Kooperation von Gemeindepolitik und den Leitbetrieben KTM und WP ist die notwendige Auslastung gesichert und damit sind die hohen Sanierungskosten vom Hausbesitzer finanzierbar. Die Gemeinde investiert als Mieter von 500 Quadratmetern in die Einrichtung und technische Ausstattung für den Seminarbetrieb und in einen Coworkingspace 220.000 Euro. Die Gemeinde erhält dafür eine LEADER-Förderung in Höhe von 90.000 Euro.

Die Räumlichkeiten stehen allen Munderfingern und Vereinen zur Verfügung. Besonders Betriebe aus der Region sollen die Möglichkeit des Seminarzentrums nutzen. KTM, WP und Energiewerkstatt (EWS) haben bereits ihre Wünsche und den Bedarf an Seminaren angemeldet. KTM und WP haben zugesagt, dass sämtliche Schulungen in das neue Seminarzentrum ausgelagert werden. Außerdem mietet KTM fünf Kleinwohnungen für die Unterbringung von Mitarbeitern.

Es wird für Gemeinden immer wichtiger, die individuellen Stärken zu entdecken und Alleinstellungsmerkmale, wie dem Bräugasthof als Seminarzentrum, zu haben. "Egal für welchen Weg und welche Maßnahmen sich eine Gemeinde entscheidet, es ist wichtig zu wissen: Wer nicht handelt, hat schon verloren!“, ist Bürgermeister Martin Voggenberger überzeugt.