Der neue AMS-Chef zieht nüchterne Jahresbilanz
BEZIRK (ah). Überfüllte Gänge beim AMS (Arbeitsmarktservice) gehören der Vergangenheit an. Der Grund liegt aber nicht darin, dass die Zahl der Arbeit suchenden Menschen weniger geworden ist. „Bei uns läuft alles über Termine. Arbeitssuchende erhalten von unseren Service-Desk-Mitarbeitern einen Beratungstermin zugewiesen. Nur in ganz dringenden Fällen wird die Person direkt zu einem Berater weitergeleitet“, erzählt Walter Moser. Er ist seit einem Jahr neuer Leiter beim AMS in Braunau und Chef von 39 Mitarbeitern. Obwohl die Zahl der Beschäftigten im Bezirk auf 38.871 gestiegen ist, ist auch die Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent im Jahr 2013 auf 6,3 Prozent im vergangenen Jahr geklettert. Damit lag der Bezirk Braunau über dem OÖ-Schnitt mit 5,7 Prozent und hinter Steyr, Wels und Linz auf Platz vier im Bezirks-Ranking. Laut Moser liegt das daran, dass die Menschen immer länger arbeitslos bleiben. Dies sei wiederum darauf zurückzuführen, dass immer mehr Personen mit Vermittlungseinschränkungen und ältere Personen von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Durch Zuzug aus dem EU-Raum, aber auch aus anderen Bezirken, wird das Arbeitskräfteangebot weiter steigen und der Kampf am Arbeitsmarkt härter. Mosers Stellvertreter, Stefan Seilinger, rät: „Ein Lehrabschluss vermindert das Risiko von Arbeitslosigkeit. Die meisten Arbeitslosen haben nur einen Pflichtschulabschluss." Walter Moser ergänzt: „Es gibt einen Verdrängungsprozess durch besser qualifizierte Arbeitskräfte. Es sollte jeder darauf achten, gesund zu bleiben und sich weiterbilden. Da hat jeder auch eine gewisse Selbstverantwortung.“ Die Arbeitslosenquote ist seit Jahresbeginn weiter gestiegen. Ende Februar waren 3470 Personen auf Jobsuche, das sind 8,3 Prozent. Walter Moser wendet aber ein, dass in den Wintermonaten die Arbeitslosenquote generell höher sei.
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