Die Raumfahrt setzt auf seine Entwicklung

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Hightech von Peter Schwarz schwebt durch den Weltraum. Mit seinen Transportboxen werden Satelliten in den Orbit befördert.

SALZBURG, EGGELSBERG (ebba). Der erfolgreiche Unternehmer und „Tüftler“ Peter Schwarz (50) stammt aus Moosdorf. Er lebt und arbeitet aber schon seit vielen Jahren in Salzburg. Dort ist er Geschäftsführer der Firmen Peter Schwarz Realisierung und Peter Schwarz Cuisinno.

In der Zeit von 1978 bis 1982 besuchte er die Hauptschule in Eggelsberg (heute Neue Musikmittelschule). Bevor er sich 2012 selbstständig machte, war der gelernte Elektromechaniker und -maschinenbauer unter anderem lange Zeit Entwicklungsleiter bei der Firma Orderman in Salzburg. Daneben schloss er zwei Studien ab: „Pre-Production-Management“ an der FH St. Pölten und „Industrial Engineering“ an der TU Wien.

Als selbstständiger Unternehmer unterstützt und begleitet er heute Unternehmen bei der Realisierung von marktgerechten und damit erfolgreichen Produktentwicklungen und Fabrikationen.

Raumfahrt profitiert von seinem Erfindergeist

Besonders von sich Reden gemacht hat er durch eine Innovation für die russische Raumfahrt. Schwarz hat eine spezielle Transportbox entwickelt. Der „CubeSat Dispenser“ hat die Aufgabe, kleinere Satelliten in den Orbit zu schießen. Diese Satelliten werden etwa von Forschungseinrichtungen benützt, um die Verschmutzung der Atmosphäre zu messen, Radiosender zu übertragen oder mit Kameras auf die Erde zu sehen. Die Transportboxen made in Salzburg werden mit der russischen Sojus-Rakete ins Weltall befördert.

Der Auftrag für die Entwicklung des CubeSat Dispenser kam von der Firma ECM Launch Service, die auf kleine Raumfahrtsysteme spezialisiert ist und den Start der russischen Sojus-Rakete betreute.

Mit dem Thema Weltall hatte sich Peter Schwarz bis dahin noch nicht beschäftigt. Dazu hatte er gerade einmal sechs Monate Entwicklungszeit. Die wenige Zeit reichte jedoch und heraus kam der CubeSat Dispenser, der durch seine einfache Bedienung und hohe Stabilität überzeugte und die Belastungstests mit Bravour bestand. Immerhin wirkte auf den Dispenser die 100-fache Erdanziehungskraft.

Die erfolgreiche Feuertaufe war im Juli 2017. Vom Weltraumbahnhof Baikonur im Süden Kasachstans hob die Sojus-Trägerrakete ab – mit an Board fünf Transportboxen. Weitere Raketenstarts mit den von Schwarz entwickelten Transportboxen folgten.

Doch dem Salzburger gehen noch lange nicht die Ideen aus. Eine aktuelle Neuentwicklung des Tüftlers ist „Cuisinno“. Ein Panel-PC mit Touchscreen und Infoterminal für Gastronomieküchen.
  

Erinnerungen an die Hauptschulzeit

„Schon während der Schulzeit wollte ich immer einen technischen Beruf ausüben. Meine damaligen Wünsche und Vorstellungen haben sich aber bei Weitem übertroffen“, erklärt der Top-Absolvent der Hauptschule Eggelsberg.

Er erinnert sich noch gut an die damalige Schulzeit: „Da ich offensichtlich nicht der damaligen Norm entsprach, in kein „Schüler-Schema“ passte, war ich in einigen Fächern kein besonders guter Schüler. Dazu zählte etwa Deutsch. Besonders gute Noten hatte ich dafür in Mathematik, Geometrischem Zeichnen und Bildnerischer Erziehung.“

Mathe und GZ waren seine Lieblingsfächer. Lieblingslehrer war sein damaliger Klassenvorstand Erich Marinitsch. „Denn für das Lehrfach Deutsch hatte ich während meiner Schulzeit kein besonderes Interesse. Mein Klassenvorstand und Deutschlehrer Erich Marinitsch hatte durch seinen besonderen Unterrichtsstil dann aber mein Interesse für die deutsche Sprache geweckt. Er war damals einer der wenigen Lehrer, die in der Lage waren, mich als Schüler zu fördern und zu fordern.“

Vom Lausbub zum Genie

Besonders in Erinnerung geblieben ist dem findigen Unternehmer auch die gute Klassenkameradschaft. Außerdem gibt er zu: „Ich war als Lausbub bekannt.“
Was er in dieser Zeit fürs Leben gelernt hat, war, „dass man sich nicht unterkriegen lassen sollte. Die gesteckten Ziele sollten stetig verfolgt werden und auch aus Niederlagen kann man lernen.“
Das letzte Klassentreffen fand vor zwei Jahren statt. „Ansonsten ist der Kontakt zu meinen ehemaligen Schulkollegen abgebrochen“, sagt Schwarz.

Ein Erlebnis, das seinen Ehrgeiz weckte

In der Hauptschulzeit hat Peter Schwarz auch eine Negativerfahrung machen müssen: „Im vierten Jahr fand in der Schule eine Berufsberatung – wohlgemerkt durch externe Berater – statt. Dieser Tag blieb mir besonders in Erinnerung, da mir und meiner Mutter von diesen Herrschaften prophezeit wurde, dass ich maximal als Hilfsarbeiter durchs Leben gehen werde. Durch diese Aussage waren meine Mutter und ich einige Zeit ziemlich niedergeschlagen“, bekennt er. Umso erfreulicher ist es, dass der Erfinder am Ende wohl die Erwartungen aller übertroffen hat.

Fotos: Peter Schwarz Realisierung

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