"Müssen zurück zu unseren Wurzeln"
Die Wirtschaft in der Region steht gut da. Um auch in der Zukunft die Arbeitslosenzahlen gering und das Wirtschaftswachstum hoch zu halten, "müssen wir zurück zu unseren Wurzeln", fordert WKO-Obmann Klemens Steidl.
BEZIRK (lenz). "Das Jahr 2012 war wirtschaftlich gesehen ein sehr gutes Jahr", berichtet Klemens Steidl, Obmann der Wirtschaftskammer Braunau. Die anfänglich schlechten Prognosen besserten sich, inzwischen geht man von einem Wirtschaftswachstum von 0,6 bis 0,8 Prozent aus. Obwohl bei einzelnen Unternehmen die Aufträge nicht den Erwartungen entsprochen hätten, "sind wir überzeugt, dass sich keine Krise wie 2008 abzeichnet", erklärt Steidl. Die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr seien sehr unterschiedlich, meint der WKO-Obmann, "laut Finanzexperten gibt es aber sehr positive Signale."
Positiv fällt auch die Bilanz in Sachen Arbeitslosenrate aus: Europaweit nimmt Österreich hier eine Spitzenposition ein. "Oberösterreich ist auch in Österreich an erster Stelle und somit Europameister in dieser Disziplin." Auch für 2013 rechne man mit einem ähnlich guten Ergebnis. Überdurchschnittlich unterwegs ist der Bezirk Braunau auch in Sachen Neugründungen: In den ersten drei Quartalen 2012 gab es 223 neue Unternehmen. "Damit liegen wir über dem Durchschnitt, bis Jahresende rechnen sogar mit etwa 300 Neugründungen", gibt sich Steidl stolz. "Positiv ist auch, dass wir von den rund 5350 Unternehmen heuer lediglich 17 Insolvenzverfahrensfälle hatten, was überdurchschnittlich gering ist."
Standortmarketing für die Region
"Bewusstseinsbildung bei den Leuten – das ist oberstes Gebot", meint Steidl. Um der demografischen Entwicklung entgegenzuhalten, brauche es ein nachhaltiges Standortmarketing. "Wir müssen zurück zu unseren Wurzeln und wirklich alle Möglichkeiten der Region und unserer Betriebe aufzeigen", fordert der WKO-Obmann. Von den "Global Playern" der Region, die auch auf internationaler Ebene agieren, würden auch Kleinst- und Einzelunternehmen profitieren. Ein Problem in Sachen Fachkräftemangel seien aber weiterhin falsche Bilder in den Köpfen der Menschen. Lehrlinge würden in den Betrieben der Region beste Chancen vorfinden, während viele andere für einen geeigneten Arbeitsplatz in die Ballungszentren pendeln müssen. "Es kann nicht sein, dass wir unsere Kinder zu Berufen motivieren, die in der Region nicht ausgeübt werden", kritisiert Steidl. Ein ausgewogenes und an die Region angepasstes Verhältnis zwischen Akademikern und Facharbeitern wäre daher nötig. "Die Anzahl der Lehrlinge ist gegenüber 2010 leicht gestiegen. Von Seiten der WKO werden wir auch künftig alles daran setzen, die 'Sieger von Morgen' zu mobilisieren."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.