"Wichtig: gutes Arbeitsklima"
Burnout: Auch der Arbeitgeber kann einiges tun, damit seine Mitarbeiter nicht "ausbrennen".
BRAUNAU (höll). Burnout bedeutet wörtlich übersetzt "Ausbrennen". Es gibt allerdings in der Medizin keine einheitliche Definition dafür. "Am ehesten könnte Burnout als Zustand der Erschöpfung durch Arbeitsüberlastung beschrieben werden", erklärt Walter Engel, Facharzt für Psychiatrie am Krankenhaus Braunau und ergänzt: "Es kommt gelegentlich vor, dass eine Depression bei uns im Spital behandelt wird, die ursprünglich bei Beginn der ersten Symptome als Burnout bezeichnet wurde."
In der Anfangsphase von Burnout steht meist das Gefühl von Erschöpfung im Vordergrund. Müdigkeit, Frustration und Schlafstörungen können hinzukommen. "Wenn keine Veränderung des eigenen Verhaltens oder der Arbeitsbedingungen gelingt, kann es zu depressiven Stimmungen, Unzufriedenheit, leichter Reizbarkeit, Hilflosigkeit und Angst kommen. Der Übergang zu einer Depression ist fließend", weiß Engel.
Er rät Arbeitnehmern auf ihre Körpersignale zu achten, inne zu halten und zu überlegen, was nicht stimmt und was man selbst ändern kann: "Selbst auferlegte Ziele sollten überdacht, Erholungsphasen eingehalten und belastende Faktoren frühzeitig dem Arbeitgeber mitgeteilt werden." Engel empfiehlt: ausreichend Schlaf, wenig Alkohol, Sport und ausgewogene Ernährung. "Spätestens bei Eintreten depressiver Symptome sollte der Hausarzt aufgesucht werden."
Auch der Arbeitgeber kann einiges tun, um seine Mitarbeiter vor Burnout zu schützen: "Er sollte für optimale Rahmenbedingungen mit genügend personellen Ressourcen sorgen. Zudem scheint neben der Arbeitsintensität auch das Arbeitsklima eine große Rolle zu spielen. Der Arbeitgeber kann durch gutes Arbeitsklima und einer wertschätzenden Betriebskultur Burnout vorbeugen. Regelmäßige Mitarbeitergespräche, offene Kommunikation und Transparenz von Entscheidungen können hierzu beitragen", so Oberarzt Engel.
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