40.000 Kids lernen von Günther Weidlinger
"Wer sich viel bewegt, hat es in der Schule leichter", weiß Spitzensportler Günther Weidlinger. Sein Wissen gibt er seit zehn Jahren Schülern weiter.
NEUKIRCHEN (höll). Er zählt zu den erfolgreichsten österreichischen Leichtathleten aller Zeiten. Sein Wissen zum Thema Bewegung gibt der gebürtige Neukirchner Günther Weidlinger seit zehn Jahren an Schüler in ganz Oberösterreich weiter.
Weidlinger sieht Land-Stadt-Gefälle
Der Neukirchner hält Vorträge und trainiert jährlich mehr als 4.000 Kinder in oberösterreichischen Schulen: "Dabei ist mir aufgefallen, dass Kinder koordinativ schlechter und tendenziell dicker werden. Die Kids beherrschen Grundtechniken wie einen Ball fangen und werfen oder Seilspringen weniger gut als früher", betont der Sportler. Auch falle ihm ein deutliches Land-Stadt-Gefälle auf.
"Sport hilft beim Lernen"
Vor zehn Jahren hat die OÖGKK gemeinsam mit Weidlinger die Aktion für "bewegte" Kids gestartet. 40.000 Schüler haben bislang daran teilgenommen. Bewegung wirkt sich positiv auf den Gesamtorganismus aus. Jeder weiß, dass Sport den Aufbau von Muskeln und Knochen fördert und das Herz-Kreislauf-System stärkt. Weniger bekannt ist aber, dass auch die Gehirnentwicklung maßgeblich von Bewegung profitiert: "Durch die bessere Durchblutung kommt mehr sauerstoff- und nährstoffreiches Blut ins Gehirn. Die Denkleistung kann so erhöht werden. Zudem wird beim Erlernen einer neuen sportlichen Technik auch die Synapsenbildung angeregt, die ebenfalls die schulischen Leistungen positiv beeinflussen", erklärt der ehemalige Spitzenläufer.
Fürs Leben Lernen mit Teamsport
Vor allem bei Bewegungsspielen in Mannschaften würden die Kinder fürs Leben lernen, betont OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer. "In der Gruppe lernen die Kinder Regeln einzuhalten, Fairness, Rücksicht zu nehmen, Durchhaltevermögen und können mögliche Aggressionen über die Bewegung abbauen."
Drei- bis fünfmal pro Woche Sport
Weidlinger empfiehlt einen Trainingsumfang für Kinder und Jugendliche von drei- bis fünfmal pro Woche 45 bis 60 Minuten aktive Bewegung: "Das muss nicht mit hochintensiver Belastung ausgefüllt werden. Bewegung sollte Spaß machen." Bewegungsspiele und Abwechslung bringen Freude an Bewegung – egal, ob in der Familie oder im Vereinssport.
Sporteln im Verein
Gerade Vereinssport sei wichtig für Kinder und Jugendliche, betont Weidlinger: "Ich sage den Kids immer: Ihr müsst lernen, euch in ein bestehendes System einzugliedern, euch in einer gewissen Hierarchie auch unterzuordnen." Disziplin, Ehrgeiz, Pünktlichkeit, Einsatzbereitschaft und Hilfsbereitschaft lerne man im Sport besser als sonst wo, ist sich Weidlinger sicher.
Stress abbauen durch Sport
Von der täglichen Bewegung profitiert auch die psychische Gesundheit. Vor allem durch das viele Sitzen in der Schule fällt es Kindern oft schwer sich ausreichend zu bewegen. Dabei unterstützt Sport die Stressverarbeitung erheblich. "Ein langer Spaziergang oder ein kurzer Wettlauf mit dem Hund kann schon helfen, Stress zu bewältigen. Wichtig ist, dass die Art der Bewegung auch Spaß macht", betont OÖGKK-Obmann Albert Maringer.
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