Hausärztlicher Notdienst ist Erfolgsmodell im Bezirk Braunau

Arzt Kurt Roitner mit Rot-Kreuz-Bezirksgeschäftsleiter Herbert Markler
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BEZIRK (ebba). Mit 1. April 2016 wurde im Bezirk Braunau der ärztliche Bereitschaftsdienst vom Sprengelsystem auf das HÄND-System (HÄND = Hausärztlicher Notdienst) umgestellt. Fazit nach sieben Monaten: "Die ärztliche Versorgung im Bezirk Braunau läuft super", sind sich Bezirkshauptmann und Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter Georg Wojak, Bezirksärztevertreter Kurt Roitner und Rot-Kreuz-Bezirksgeschäftsleiter Herbert Markler einig. Dank der Umstellung auf das HÄND-Modell steht immer ein Visitenarzt zur Verfügung.

Wer ärztliche Hilfe außerhalb der Ordinationszeiten, in der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen braucht, wählt die Rufnummer 141. Dort meldet sich ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes, der den Patienten an den diensthabenden Visitenarzt weitervermittelt. Dieser klärt mit dem Patienten die Lage ab und bei gegebenem Bedarf wird der diensthabende Arzt von einem Rot-Kreuz-Fahrer zum Patienten zur Visite gefahren.

Der HÄND-Arzt führt auch die notwendigen Akutmedikamente mit, diese werden gegen die Rezeptgebühr bei Bedarf an den Patienten abgegeben.
Zusätzlich haben im Bezirk an den Wochenenden und Feiertagen immer drei Ordinationen von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Die jeweils aktuellen Informationen, welche Ordination geöffnet hat, gibt es ebenfalls unter der Rufnummer 141.

Integriert sind die zwei HÄND-Standorte, mit jeweils einem Rot-Kreuz-Fahrzeug, an den Rot-Kreuz-Dienststellen Braunau und Mattighofen. Die Dienste in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen teilen sich die praktischen Ärzte. Zudem werden die Hausärzte entlastet, da ins HÄND-System auch Wahl- oder Spitalsärzte mit eingebunden sind und sie Unterstützung vom Roten Kreuz haben.

Durch eine bessere Aufteilung der bisherigen Ärztesprengel ist die 24-Stunden-Versorgung auch weiterhin und langfristig gesichert. Mit diesem Modell des hausärztlichen Notdienstes soll dem drohenden Ärztemangel vorgebeugt werden und die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Bezirk Braunau dauerhaft sichergestellt werden. "Mit Blickwinkel auf den Generationenwechsel war es wichtig, dieses Modell einzuführen. Für die Ärzte ergibt sich dadurch mehr Lebensqualität", erklärt Kurt Roitner.

Durch das neue System werden die Dienste fair unter den Ärzten im Bezirk aufgeteilt. Laut Georg Wojak sind im Bezirk 55 Ärzte im HÄND-Modell tätig, davon sind 43 Kassenärzte und zwölf externe Ärzte.

HÄND ist nur für Dringendes gedacht

Der HÄND ist nur für dringende Gesundheitsstörungen, die nicht lebensbedrohlich sind, jedoch auch nicht bis zur nächsten geöffneten Ordination warten können. Bei Kontrollen, kleineren oder chronischen Beschwerden sollen sich Betroffene zu den regulären Ordinationszeiten an ihren Hausarzt wenden. In lebensbedrohlichen Fällen gilt weiterhin der Notruf 144.

In den ersten sechs Monaten wurden im Bezirk Braunau von den beiden HÄND-Systemen fast 1.400 Visiten durchgeführt und dabei über 28.000 Kilometer zurückgelegt. Seitens des Ärztenotrufes 141 sind fast 2.700 Patientenvermittlungen zu den Visitenärzten durchgeführt worden. Zudem wurden 5.300 Ordinationsauskünfte gegeben. "Bis jetzt gab es noch keine einzige Beschwerde von Patientenseite. Das HÄND ist ein Vorzeigemodell", erklärt Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter Wojak.

Braunau war der letzte der oö. Bezirke, der auf HÄND umgestellt hat. "Veränderungen lösen immer zuerst Bedenken aus", meint Roitner, und ergänzt: "Ich bin aber optimistisch, dass es bei diesem System bleibt." Er spielt damit auf April 2017 an, wenn das HÄND-Modell nach rund einem Jahr einer Evaluierung unterzogen wird.

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