Aus für Waldkindergarten Mattighofen: "Zwei Jahre Arbeit in den Sand gesetzt"

Die leeren Stühle rechts hinterließen die enttäuschten BfM-Gemeinderäte, nachdem der Antrag für sie negativ ausging.
  • Die leeren Stühle rechts hinterließen die enttäuschten BfM-Gemeinderäte, nachdem der Antrag für sie negativ ausging.
  • hochgeladen von Barbara Ebner

MATTIGHOFEN (ebba). In der Gemeinderatssitzung der Stadt Mattighofen am 21. April reichte die FPÖ einen überraschenden Antrag ein und sorgte damit für einen Eklat.

Laut Antrag solle in einer geheimen (!) Abstimmung der Grundsatzbeschluss für den Waldkindergarten (WaKi) aufgehoben werden und keine weiteren Schritte mehr zur Realisierung dieses Projektes gesetzt werden. Ergebnis: 17 von insgesamt 31 Gemeinderäte – und damit die Mehrheit – stimmten für das Aus des Waldkindergartens.

Nachdem schon bei der letzten Sitzung Ende Jänner 2016 der Bauausschuss keine Empfehlung betreffend der Planung des Kindergartens zustande brachte, war dies auch bei der jüngsten Sitzung wieder der Fall gewesen. Dieses Déjà-vu-Erlebnis gab FPÖ-Vizebürgermeister Günter Sieberer dazu Anlass, einen Antrag zu stellen, der den Waldkindergarten letzten Endes abschaffte.

Dringender Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen

Seit 2014 wurde an dem Projekt WaKi gearbeitet. Wichtige Schritte wurden bereits gesetzt. So gab es bereits eine Waldkindergartengruppe, eine Kindergartenpädagogin besuchte einen Kurs für Waldkindergartenpädagogik und auch eine Helferin war schon eingestellt worden.
Da in Mattighofen dringend weitere Kindergartenplätze benötigt werden, war man sich des Projektes schon relativ sicher. Der Bau des Waldkindergartens hätte rund 53.000 Euro gekostet, in den Bau eines Kindergartens würde hingegeben das Sechsfache investiert werden müssen. Die bereits bestehende WaKi-Gruppe ist derzeit in einem Provisorium im Kindergarten Ost untergebracht.

Aufruhr im Gemeinderat

"Ich weiß nicht, ob du dir darüber im Klaren bist, was du da beantragst", äußerte sich die vor den Kopf gestoßene Gemeinderätin Sonja Löffler (BfM). Auch die Grünen-Gemeinderätin Eleonora Ries war überrascht: "Wenn schon ein Grundsatzbeschluss aufgelöst werden soll, dann muss das zu einem früheren Zeitpunkt geschehen und nicht erst, wenn man schon so weit mit einem Projekt fortgeschritten ist, dass man nur noch anfangen müsste." Sie äußerte auch die Vermutung, dass die SPÖ wohl nicht mehr so hinter dem Projekt stehe und nun, da man zusammen mit der FPÖ die Mehrheit bilden könne, das Projekt WaKi vom Tisch bringen wolle. Diese Meinung teilte auch Sonja Löffler. SPÖ-Bürgermeister Friedrich Schwarzenhofer wollte – darauf angesprochen – keine Meinung zum eingebrachten Antrag der FPÖ abgeben. Allerdings betonte er: "Ich habe den Waldkindergarten immer unterstützt!"

"Eindeutig die mieseste Aktion!"

Dem Antrag, die Abstimmung geheim durchzuführen, wurde mehrheitlich zugestimmt. "Das gab‘s noch nie! Warum muss über so ein Thema geheim abgestimmt werden? Das ist feige", beschwerte sich Löffler.
Schließlich erfolgte die Abstimmung darüber, ob der Grundsatzbeschluss aufgehoben wird. Nachdem im ersten Wahlgang 32 Stimmen – bei nur 31 Gemeinderäten – abgegeben wurden, musste ein weiteres Mal abgestimmt werden. Mit dem Ergebnis, dass der Waldkindergarten mit 17 Ja- zu 14 Nein-Stimmen abgeschafft wurde. Neben entsetzten Eltern im Publikum verließ daraufhin auch die gesamte BfM-Fraktion den Sitzungsraum. BfM-Gemeinderat Peter Glas: "Das war eindeutig die mieseste Aktion, die ich erleben musste, seit ich im Gemeinderat sitze. Daran wollen wir nicht weiter teilhaben!"

"Geld und Zeit für Planungen und Umwidmungsverfahren sind in den Sand gesetzt und zwei Jahre Einsatz engagierter Eltern der Elterninitiative wurde mit Füßen getreten", so die Reaktion der BfM-Fraktion, die sich seit Anbeginn um die Realisierung des Projektes einsetzte, via Facebook.

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