Hochwasser: Größter Einsatz seit 123 Jahren

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Kommandant der FF Weng, Bernhard Rögl, erzählt über die Arbeit als Feuerwehrmann.

WENG (penz). Die Gemeinde Weng war im Bezirk vom heurigen Hochwasser besonders betroffen. Nachdem seit der Früh kräftiger Regen niederging, traten viele Bäche über ihre Ufer. Bereits um 6.20 Uhr kam die erste Alarmierung. "Frühmorgens war die Lage noch nicht dramatisch", erzählt Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr (FF) in Weng, Bernhard Rögl. Das änderte sich schnell: "In weniger als einer Stunde schoss das Wasser flutwellenartig durchs Dorfzentrum." Bereits am Vormittag mussten Volksschulen und Kindergarten evakuiert werden. Da sämtliche Straßen gesperrt waren, kamen die Kinder vorerst im Feuerwehrhaus in Weng unter und wurden dort betreut. "Es mussten weitere Menschen aus Gebäuden gerettet werden, zudem wurden einige Autos und Bäume vom Wasser weggespült", erzählt Rögl weiter.

Alle Hände voll zu tun

Mittwochnachmittag stand in vielen Häusern das Wasser im Keller oder bis ins Erdgeschoß hinauf. Nun galt es das Wasser abzupumpen und den Schlamm zu beseitigen. "Die Arbeiten zogen sich bis Samstagabend weiter", so Rögl. Unterstüzung bekam Weng von Feuerwehren aus Gemeinden, die vom Hochwasser verschont blieben. Am Mittwoch waren insgesamt 17 Feuerwehren aus dem Bezirk in Weng im Einsatz, am Samstag noch sieben.

An die 200 Leute packten am Mittwoch mit an, um die Schäden die das Hochwasser zurückließ zu beseitigen. "Natürlich hat das Wasser einen verheerenden Schaden angerichtet, das ganze Dorfzentrum wurde verwüstet. Dennoch gab es in diesen schweren Stunden auch positive Momente. Besonders gefreut hat mich die überwältigende, gemeindeübergreifende Hilfsbereitschaft. Kameraden und Kollegen, die kräftig mitangepackt haben. Bewohner und Nachbarn, die uns versorgt haben. Das wollen wir aus diesen Tagen mitnehmen", freut sich Rögl über den Zusammenhalt.

"Die Bekämpfung des heurigen Hochwassers war bisher unser größter Einsatz", blickt Rögl auf das 123-jährige Bestehen der FF Weng zurück.

FF sucht Nachwuchs

Die Besatzung der FF Weng erschließt sich aus 130 ehrenamtlichen Mitgliedern. Davon sind 91 aktiv, 31 auf Reserve und acht aus der Jugend. Die hiesige Feuerwehr ist stets um Nachwuchs bemüht, egal ob Mädchen oder Junge, Frau oder Mann. Kinder können bereits ab zehn Jahren Teil der Feuerwehrjugend werden. "Für Kids gibt es haufenweise Aktionen. Unter anderem Zeltln und Grillen beim Jugendlager. Zudem bieten wir eine solide Grundausbildung und einen mehr als interessanten Einblick in unsere tägliche Arbeit", erzählt Rögl. Ziel sei es, die Jugendlichen ab 16 ins Team übernehmen zu können. "Ab 16 darf aktiv mitgeholfen werden. Derzeit haben wir vier Leute in Grundausbildung."

Einzigartige Kameradschaft

Was Rögl besonders an seiner Arbeit als Feuerwehrmann schätzt, ist die generationsübergreifende Gemeinschaft innerhalb der Organisation: "Bei uns sitzen 25-Jährige mit 70-Jährigen an einem Tisch zusammen und unterhalten sich wie beste Freunde. Hier kommen Leute zusammen, die sich normal nie treffen würden. Die Kameradschaft, die wir hier tagtäglich erleben, ist unglaublich."

Saurer Nachgeschmack

Die Autos vieler freiwilligen Helfer, die tatkräftig mitanpackten um die verheerenden Schäden des Hochwassers zu beseitigen, fielen am 1. Juni der Flut zum Opfer. Beim Ersuchen um Schadensersetzung rennt Rögl aber gegen verschlossene Türen: "Man wird von einer Instanz zur nächsten gereicht. Keiner fühlt sich dafür zuständig", zeigt sich der Kommandant enttäuscht.

Fotos: FF Weng

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