3000 Seemeilen für MARE VOSTRUM

Segelyacht CARA MIA beim MARE VOSTRUM Abschlusstörn unter Vollzeug | Foto: YCBS / Martin Bauer mit der Drohne
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  • Segelyacht CARA MIA beim MARE VOSTRUM Abschlusstörn unter Vollzeug
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Vor rund 100 Jahren, genau am 28. Juni 1914, brachten die Schüsse von Sarajevo im Habsburger Vielvölker-Schmelztiegel Österreich das politisch problemgefüllte Fass zum Überlaufen und in der Folge die bestehende aristokratische Ordnung zu Fall. Die Schrecken des 1. Weltkrieges kosteten von 1914 bis 1918 über 20 Millionen Menschen das Leben, brachten Hungersnot, Verderben und gravierendste Veränderungen für die Bevölkerung. Die großen Monarchien Europas - k.u.k. Österreich-Ungarn, das deutsche Kaiserreich, das zaristische Russland - gingen zu Bruch, neue Staatsgebilde entstanden. Unser Land schrumpfte mit dem Vertrag von St. Germain zur heutigen Größe und verlor dabei auch endgültig seinen Zugang zum Meer. Unser Meer (Mare nostrum) wandelte sich zum Mare vostrum (euer Meer) und dies beendete die österreichische Seefahrt der Handels- und Kriegsmarine.

Für den Yachtclub Braunau-Simbach (YCBS) griff dessen Ehrencommodore Christian Haidinger die Thematik auf und entwarf und realisierte mit seinen Freunden ab 2014 in Memoriam der Vorgeschichte und der historischen Ereignisse ein mehrjähriges Langzeitprojekt für den Seglerverein mit dem Namen MARE VOSTRUM.

Eine beachtenswerte Zahl von Veranstaltungen ist nun seit Projektbeginn durchgeführt worden: da wäre die sehr erfolgreiche Sonderausstellung „100 Jahre Marineakademie Braunau - Auf den Spuren der österreichischen Seefahrt“ im Bezirksmuseum Herzogsburg, eine Reihe multimedialer Vorträge und professioneller ORF-TV-Sendungen, insbesondere „Die österreichische Titanic“ mit Vorpremiere im Kulturhaus Gugg in Braunau und eben auch erlebnisreiche Einsätze auf See mit Besuchen von zahlreichen Orten und Schauplätzen der seemännischen Vergangenheit. Der YCBS, seit Projektbeginn unter der Leitung von Commodore Klaus Schäfer, erhielt dafür heuer auch vom Österreichischen Segelverband den begehrten und ehrenvollen MIRAMAR PREIS für besondere Leistungen im maritimen Themenbereich zugesprochen.

Nun im Herbst 2017, im Rahmen eines 14-tägigen Abschlusstörns für MARE VOSTRUM, konnten noch einmal vor Ort adriatische Gedenkstätten und Seehäfen besucht werden, so die kroatischen Inseln Vis (vormals Lissa) und Lastovo, Kotor in Montenegro (der einstige k.u.k. Kriegshafen), Dubrovnik, Ston, Korcula u.a.m.

Insgesamt war MARE VOSTRUM, wie Projekt-Motor und Skipper Christian Haidinger in einer Aufstellung vermerkt hat, in 11 Törns 80 Tage an Küste und Meer und hat dabei rund 3.000 Seemeilen (5.500 km) zurückgelegt.

Wesentliche Highlights davon waren ein Besuch auf Helgoland, ein Wintertörn in der frischen oberen Adria, Gedenk-Besuche bei Untergangstellen großer Schiffe (Baron Gautsch vor Pula, Szent Istvan bei Premuda, Linz vor der albanischen Küste u.a.), Orte von Kampfhandlungen, eine Fahrt zur tiefsten Stelle des Mittelmeeres als Beispiele.

Die Eindrücke dieser Seereisen sind in vielen Bildern und Filmsequenzen festgehalten worden. Dazu zum Vormerken:

Am Samstag, den 20. Jänner 2018 wird es einen sicher sehr interessanten MARE VOSTRUM Präsentationstag im Schloss Ranshofen mit einer großen Multivision am Abend geben.

Hier vorerst nur ein paar Aufnahmen vom Abschlusstörn. Mehr zum Projekt kann auf der YCBS-Homepage in zahlreichen Berichten erlesen werden.

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