Bezirk steht auf der Leitung
Von Nieder- bis Hochspannung: Braunau steht unter Strom - in Zukunft sogar noch mehr als jetzt bereits.
BEZIRK (höll). Möglichst Ausfallfrei, mit größter Spannungsstabilität und das auf der bestmöglichen Trasse: Die Netzbetreiber haben gemeinsam mit dem Land OÖ einen Stromnetz-Masterplan erstellt. Dabei stehen die Projekte im Bezirk Braunau ganz oben auf der Zeitschiene. Das hat Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl bei der Pressekonferenz am Mittwoch erklärt.
380-kV-Salzburgleitung wird 174 Kilometer lang
Allen voran die Neuerrichtung der Salzburgleitung: Es handelt sich um eine 380-kV-Freileitung. Sie soll auf 174 Kilometern von Tauern bis nach St. Peter am Hart reichen. 46 Kilometer zwischen Netzknoten St. Peter und Umspannwerk Salzburg sind bereits in Betrieb (vorerst 220 kV). Im Gegenzug zum Neubau der Hochspannungsleitung werden 256 Kilometer an 110- und 220-kV-Leitungen rückgebaut. Die Inbetriebnahme ist für 2021 geplant.
Ebenfalls ein hochrelevantes Projekt ist die Umstellung der Donauschiene auf 380 kV sowie die Erneuerung der 220-kV-Leitung St. Peter bis Ernsthofen. Betroffen hiervon sind 33 Gemeinden. Die Inbetriebnahme ist für 2019 vorgesehen.
Überregionale Leitung von St. Peter bis Bayern
Im Vorprojektstatus befindet sich die Neuerrichtung einer 380-kV-Leitung von St. Peter bis zur Staatsgrenze. Es geht um eine Strecke von drei Kilometern. Ein positiver Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung liegt auf österreichischer Seite bereits vor. Die Umsetzung ist für 2018 bis 2020 angedacht.
Bei der Kraftwerksanbindung Riedersbach - Wagenham ist der Umsetzungszeitraum noch gänzlich offen. Es geht hier um einen Leitungstausch für einen effizienteren Energieabtransport. 24 Kilometer lang soll die 110-kV-Leitung werden.
800 Millionen Euro werden investiert
Die Projekte im Bezirk Braunau sind nur ein kleiner Teil des geplanten Netzausbaus in Oberösterreich. Insgesamt sollen bis 2026 30 Projekte umgesetzt werden. Die Investitionskosten liegen bei 700 bis 800 Millionen Euro.
Trassenfindung wird nachvollziehbarer
Der Stromnetz-Masterplan beinhaltet nun erstmals auch einen Leitfaden zur Trassenfindung. "Die Findung der besten Variante erfolgt unter Berücksichtigung aller Schutzgüter, der technischen Machbarkeit und das unter Mitwirkung der Gemeinden und Bürgervertreter", erklärt Helmut Köpplmayr, Prokurist der Linz Strom GmbH. Nun sei für jedermann klar ersichtlich und nachvollziehbar, wie es zur Trassenfindung gekommen ist, so Köpplmayr weiter.
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