Denisgasse
Der Sozialshop bietet günstige Lebensmittel für Bedürftige
In der Denisgasse rettet der Sozialshop Lebensmittel aller Art. Diese gehen günstig oder gratis an bedürftige Menschen.
WIEN/BRIGITTENAU. Brot, Joghurt, Gemüse: Am Ende des Tages bleibt in Supermärkten oder Restaurants viel liegen. "Oft sind die Waren noch tadellos. Da wäre es wirklich schade, sie wegzuwerfen", sagt Feysulah Milenkovic. Deshalb gründete er 2018 den gemeinnützigen Verein Sozialshop in der Denisgasse. Damit setzt er sich nicht nur gegen Lebensmittelverschwendung ein, sondern hilft auch jenen, die nicht so viel im Geldbörserl haben: Im Sozialshop erhalten bedürfte Personen Gemüse, Obst, Brot, Nudeln und Milch zu günstigen Preisen oder gar gratis.
Täglich retten die ehrenamtlichen Mitarbeiter zwei bis drei Tonnen an Lebensmitteln. Sortiert werden die Waren nach strengen hygienischen Vorgaben – nur was noch einwandfrei und genießbar ist, kommt in die Regale. "Das, was am häufigsten überbleibt, ist Gebäck", so Milenkovic. Da es aber schnell hart wird, kann es nicht mehr verkauft werden. Deshalb gibt es Kooperationen mit Gnadenhöfen oder Tierrettungsstationen. Denn das Ziel ist: So wenig Gutes wegwerfen wie möglich.
Verein ohne Gewinnabsicht
“Zu uns kommen Pensionisten genauso wie Studenten, die den Nachhaltigkeitsgedanken gut finden”, erzählt Milenkovic. Wer auf das Angebot des Sozialshops zurückgreifen will, muss nachweisen, dass eine soziale Bedürftigkeit besteht. So gilt es, beim Besuch eine Einkommensbestätigung, einen Auszug vom AMS bzw. Sozialamt oder einen Mobilpass vorzuzeigen. Ist das erledigt, wird man Vereinsmitglied und kann in der Denisgasse einkaufen.
Am Laufen gehalten wird der Sozialshop auch von vielen ehrenamtlichen Helfern, die etwa Lebensmittel bei Supermärkten oder Restaurants abholen oder diese vor Ort sortieren. Aber auch Privatpersonen bringen immer wieder Waren vorbei. Nudeln, Reis und Dosenwaren kommen selten zum Sozialshop, da sie länger haltbar sind.
“Da freuen wir uns dann, wenn uns Privatpersonen davon etwas vorbeibringen”, erzählt Milenkovic. “Wir verkaufen die Lebensmittel aus Gastro, Supermärkten und Bäckereien um rund 30 Prozent billiger als im Handel”, so der Shop-Gründer. Mit den Einnahmen deckt der Verein die Grundkosten. Kommt mehr Geld herein als benötigt, wird alles verschenkt und an andere gemeinnützige Projekte weitergegeben.
Auf die Frage, ob sich seit der Pandemie viel verändert habe, kann Milenkovic nur mit "Ja" antworten: “Seit letztem Jahr haben wir einen extremen Andrang. Die Leute haben sich früher aus Scham nicht getraut.” Durch die Pandemie ist die Hemmschwelle gefallen und viele, die finanzielle Einbußen hatten, wagen sich erstmals zum Sozialshop.
Ehrenamtliche Helfer ständig gesucht
Der Sozialshop befindet sich in der Denisgasse 24. Geöffnet ist Montag bis Freitag, 9–15 Uhr, und Samstag, 9–13 Uhr. Ehrenamtliche Helfer werden ständig gesucht! Mehr Infos erhalten Sie unter www.sozialshop.vzkg.at oder 0660/622 02 73.
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