Hannovermarkt: Fauliges Gemüse und Ratten
Müll, Abfälle und sperrige Kisten erzürnen Anrainer im Umkreis des Hannovermarktes. Samstags nach dem Bauernmarkt würden Lebensmittelreste Ungeziefer anziehen.
BRIGITTENAU. Buntes Obst und knackiges Gemüse am Stand von Mohamed Farghali lädt zum Kaufen ein. „Unsere frischen Lebensmittel verkaufen wir jeden Samstag auf dem Bauernmarkt und bieten nach dessen Ende Unverkauftes kostenfrei an“, erzählt Farghali.
Was viele freut, ist für die Anrainer besonders im Sommer ein Ärgernis. „Nutzer der kostenlosen Ware werfen Verpackungen, Abfälle, angebissenes Obst oder Gemüseschalen einfach in die Grünflächen der angrenzenden Wohnhausanlagen, zum Fußballplatz oder direkt auf die Marktfläche“, so Rosa Kainz. Aufgrund der hohen Temperaturen begännen die Lebensmittel zu stinken und zu schimmeln, auch gäbe es immer wieder Ratten.
Jahrelanges Problem
Bereits im November 2016 wandte sich Kainz an die bz. Es folgte eine Kontaktaufnahme mit den zuständigen Stellen sowie eine Berichterstattung. Die Magistratsmitarbeiter würden den Markt zwischen 21.30 und 23.30 Uhr reinigen, erklärte Alexander Hengl, Mediensprecher des Marktamtes, zum damaligen Zeitpunkt. Anlässlich der Beschwerde wollte man zusätzliche Kontrollen veranlassen.
„Grobe Verunreinigungen werden von uns sofort geahndet. Besenrein ist der Platz aber erst nach der erfolgten Reinigung durch die Mitarbeiter der MA 48", so Hengl. Ratten hätte man nicht angezogen, da der Platz immer gereinigt würde. Nichtsdestotrotz scheint sich, nach den aktuellen Schilderungen der Anrainerin, nicht wirklich etwas geändert zu haben.
Müllgipfel
„Die Aufsicht kontrolliert nach Marktschluss, ob die Standler den Platz ordentlich verlassen“, entgegnet Hengl den aktuellen Beschwerden. Die Reinigung übernehmen die Mitarbeiter der MA 48, Abfallwirtschaft, in der Nacht auf Sonntag. Auch Ulrike Volk, Pressesprecherin der MA 48, bezieht Stellung: „Die öffentlichen Straßen und Plätze sowie der Verbindungsweg von der Jägerstraße zum Hannovermarkt werden täglich gereinigt.“
Aus gegebenem Anlass gab es im Juli einen Müllgipfel mit den Waste Watchern, Wiener Wohnen und der MA 48. Infolgedessen stellte man eine dritte Müllmulde am Markt auf. Danach hätten interne Kontrollen bereits von einer positiven Wirkung berichtet, erzählt Hengl.
Ebenfalls bekannt ist die Müllproblematik bei Wiener Wohnen, in deren Zuständigkeit mehrere Wohnhausanlagen rund um den Hannovermarkt fallen. Laut Markus Leitgeb, Sprecher von Wiener Wohnen, würde die Außenanlagen der Wohnhausanlagen einmal pro Woche gereinigt. Zudem hätte man zusätzliche Mistkübel aufgestellt und für eine Beleuchtung gesorgt, sodass diese auch sichtbar seien.
Zum Hannovermarkt
Seit 1850 gibt es einen Markt in der Hannovergasse, seit 1930 heißt er Hannovermarkt. Kaufen kann man heimische und orientalische Waren. Samstags findet ein Bauernmarkt statt.
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