Brigittenau
Kommt Verkehrsberuhigung am Hannovermarkt?
Die Bürgerinitiative "Die 20er*innen" fordert rund um den Hannovermarkt eine Verkehrsberuhigung.
BRIGITTENAU. Für ihre Forderung nach einer Verkehrsberuhigung am Hannovermarkt haben mehr als 200 Radfahrer kräftig in die Pedale getreten: Mit einem Rad-Corso machten sie sich für die Umgestaltung des Marktgebiets in eine fußgänger- und fahrradgerechte Zone stark.
"Rund um den Hannovermarkt wohnen in einer Gehdistanz von weniger als zehn Minuten mehr als 20.000 Menschen, die den Markt regelmäßig nutzen. Aber auch Kunden von weiter weg kommen mit den Öffis: Jeden Samstag kann man den Menschenstrom von der U6 und der Straßenbahnlinie 33 gut beobachten", sagt Otto Mittmannsgruber, Aktivist der Bürgerinitiative "Die 20er*innen". Auch eine Umfrage der TU hat ergeben, dass ein Großteil der Marktkunden aus der unmittelbaren Umgebung stammt. "Eine bestimmte Kundenschicht will aber unbedingt mit dem Auto vorfahren. Weil dafür kein Platz ist, bricht der Verkehr vor allem an Freitagen und Samstagen völlig zusammen", so Mittmannsgruber. "Die Folge sind Gehupe, Staus, Abgase, verparkte Einfahrten, gefährliche Manöver auf der Straße, die Unbenutzbarkeit der Straßen für Radfahrer und Fußgänger sowie Stress für alle."
Seit 2013 wird eine Verkehrsberuhigung rund um den Hannovermarkt gefordert, damals übergab man 250 Unterschriften an Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ). "Es wurde aber nichts unternommen und seither hat sich die Situation verschlimmert."
Fußgängerzone gefordert
Nun fordern "Die 20er*innen" erneut eine Verkehrsberuhigung mittels einer Fußgänger- oder einer Begegnungszone. Deshalb haben sie kürzlich eine Petition mit mehr als 500 Unterschriften bei der Stadt eingebracht: "Denn der Markt funktioniert auch ohne Autos und er könnte – wie man am Brunnenmarkt sieht – sogar noch davon profitieren." Dazu will man die Parkschleife Hannovergasse/Gerhardusgasse begrünen, auch als Maßnahme gegen die Sommerhitze.
Hannes Horn (Grüne) steht hinter der Bürgerinitiative: "Seit Jahren beklagen viele Anrainer die Verkehrs- und Lärmbelastung und fordern Änderungen. Bereits 2015 und 2017 haben wir im Bezirksparlament Anträge auf eine Verkehrsberuhigung gestellt und vergangene Woche einen Antrag auf eine Begegnungszone, um den Markt zu attraktivieren."
Der Bezirksvorsteher reagiert
Was sagt Bezirkschef Hannes Derfler dazu? "Seit Langem bin ich mit der Bürgerinitiative in einem regen Austausch. Es ist aber selbstverständlich, dass der Bezirksvorsteher die Ideen weniger gegen die Bedürfnisse vieler abwägen muss", so Derfler. "Der Petitionsausschuss der Stadt hat sich mit den aktuell eingebrachten Unterschriften beschäftigt. Der Auftrag an mich lautet, mit den bereits begonnenen Maßnahmen weiterzumachen." Der Bezirkschef kündigt eine Umgestaltung an: "Vizebürgermeisterin Hebein unterstützt meine Pläne für eine Umgestaltung. Als Nächstes wird die rechtliche Machbarkeit überprüft, dann wird es eine Befragung aller Anrainer geben."
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