AUVA-Krankenhaus Brigittenau
Lorenz-Böhler-Spital wird nicht geschlossen
Nun ist es fix: Das Lorenz-Böhler-Spital bleibt in der Brigittenau. Die Schließung des Unfallkrankenhauses der AUVA ist endgültig vom Tisch.
BRIGITTENAU. Lange Zeit ungewiss war die Zukunft des Lorenz-Böhler-Spitals. Sogar eine Schließung des Unfallkrankenhauses der Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) wurde diskutiert. Nun scheint all das vom Tisch: Die AUVA will den Standort Lorenz-Böhler des Traumazentrum Wien – Standort Meidling weiter betreiben.
Der Hintergrund ist eine bereits laufende Umstrukturierung der AUVA-Spitäler. Zuletzt hatte man geplant, das Brigittenauer Krankenhaus in ein Ambulanzzentrum umzuwandeln. Auch wurde eine engere Zusammenarbeit mit der Klinik Donaustadt angekündigt. Denn laut AUVA sei ein
alleinstehendes Unfallspital kein zeitgemäßes Modell mehr.
Neue Ausrichtung des Standorts
Vehement setzten sich die Brigittenauer für den Erhalt des Lorenz-Böhler-Spitals ein. Neben der Sammlung von knapp 8.000 Unterschriften, sorgte zuletzt eine Menschenkette rund um das Krankenhaus für Aufsehen. Die Aktionen hatten offenbar Erfolg. Dass der Standort gesichert sei, bestätigte der Ärztliche Direktor der AUVA, Roland Frank, gegenüber Radio Wien. Dies habe man bereits Ende 2020 beschlossen.
"Abgesehen von einem völlig falschen Signal in Corona-Zeiten, hätte das Zusperren des Spitals katastrophale Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der Brigittenauer gehabt", ist Bezirkschef Hannes Derfler (SPÖ) erleichtert, dass die ärztliche Expertise für den Bezirk nicht verloren gehe.
"Der Gesundheitsstandort war zu keiner Zeit in Frage gestellt“, stellt die AUVA fest. Gemeinsam mit der Gemeinde Wien entwickle man neue Konzepte zur Verbesserung der traumatologischen Versorgung der Patienten. "Unter dem Stichwort Schaffung von übergreifenden Traumanetzwerken werden die Standorte der AUVA fachlich abgestimmt und neu ausgerichtet."
Ambulanz und Tagesklinik
Das Krankenhaus in der Donaueschingenstraße 13 soll als Grundversorgungsspital weitergeführt werden. In der Ambulanz und Tagesklinik will man Patienten mit weniger schweren Verletzungen behandeln.
"Planbare und rekonstruktive Operationen werden künftig ein Schwerpunkt des Lorenz-Böhler-Spitals sein" , so Frank. Dabei wolle man längerfristig die Zahl der Betten für Akutpatienten reduzieren, hingegen aber die Zahl der Nachsorgebetten erhöhen. All dies sei in Abstimmung mit der Stadt Wien entschieden worden. Demnach wolle man die Traumaversorgung in Wien ökonomisch und sinnvoll organisieren
Schockraum ist wieder in Betrieb
Bereits seit längerem werden Schwerstverletzte von der AUVA nur im Unfallkrankenhaus Meidling (Traumazentrum Wien – Standort Meidling) behandelt. Weil dort aktuell der Landeplatz für die Rettungshubschrauber umgebaut wird, ist bis zum Sommer einmal pro Woche auch wieder das Lorenz-Böhler eine Anflugstation.
Vorübergehend wieder in Betrieb ist auch der Schockraum am Brigittenauer Standort. Grund: Er ist zur Reanimation von Schwerverletzten nötig.
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