Künstler im Interview - Ronny fragt nach

Wie der Phönix aus der Asche
Die Künstlerin Marion Perkonigg und ihre Werke

Wenn die Liebe zu Farben und deren Harmonie bereits im frühen Kindesalter ihren Anfang findet, dann wurde eine Seele geboren die einen Pfad zur Kreativität sucht. Es ist der Weg der zu einer besonderen Gabe führt, dem Erkennen von Harmonien. Dabei ist es völlig egal ob es sich um hör- oder sichtbare Kompositionen handelt.
Der Kenner wird sich bei Toccata und Fuge d-Moll ebenso in die Gefühlswelt des Komponisten versetzen können, wie beispielsweise ein Freund des abstrakten Expressionismus Farben und Formen nacherlebt. Natürlich gibt es auch Menschen, die mit synästhetischen Wahrnehmungen gesegnet sind und in ihrer Gedankenwelt Töne mit Farben verbinden können. Farben wirken tief auf Körper, Geist und Seele, es entsteht eine Form von Energiearbeit.
Marion Perkoniggs Werke zeigen eine große Vielfalt an Abstraktionen und Farben. Damit hat sie eine Palette von großartigen Werke geschaffen, an denen ein Kunstliebhaber nicht vorbei kann ohne einen Blick zu riskieren. So wie bei allen Künstlern leben auch Marions Bilder von Ideen, die manchmal langsam reifen aber auch spontan bei der Arbeit an der Staffelei entstehen können.
Ihre Werke sind sehr unterschiedlich. Zuweilen sind sie sehr genau - fast mathematisch genau und ebenso oft stecken in ihren Bildern abstrakte Emotionen. Inspirationen dazu gibt es viele und aus diesen entstehen dann neue, eigene Stile, Stile die einfach weiter entwickelt werden.
Ihren Bildern gibt Marion Perkonigg Namen. Kunstinteressenten bei Ausstellungen interessiert dies jedoch oft weniger und die betrachterische Freiheit lenkt die Sichtweise nicht selten in völlig andere Richtungen.

Gebe es eines Tages eine Weltausstellung an der Marion beteiligt wäre, dann steht schon heute eines fest. Sie würde der Menschheit sagen wie leichtsinnig sie mit unserem Planeten Erde umgeht und das die Gier nach Reichtum die Existenzgrundlage des Lebens gefährdet.
Das passende Bild dazu gibt es bereits: „Meer und Sonne im Untergang“. Dieses Werk ist nicht von der Farbenfreude eines wirklichen Sonnenunterganges geprägt, denn mit seiner Düsternis zeigt es eine dunkle Prophezeiung der Zukunft.
Im Gegensatz dazu steht der Humor der Künstlerin. Die Bilder „Maus vom Mars“, „Weltraumhirsch“, „Insekt aus dem All“ (um nur einige zu nennen) stehen stellvertretend für Lebenslust und Freude.
Die neueste Werkreihe von Marion sind die Aschebilder. Dazu nehme man einen Räucherkelch der mit diversen getrockneten Kräutern aus dem eigenen Garten befüllt wird. Dazu verschiedene Harze, Weihrauch und etwas Räucherkohle. Letztere wird entzündet und im glühenden Zustand mit den Kräutern bedeckt. In der Wohnung hat dieser Rauch eine reinigende Wirkung. Die daraus entstehende Asche wird mit einem Bindemittel gemischt und auf die Leinwand gebracht.
Ein Werk hinter dem sich die liturgische Formel verbergen könnte ... Asche zu Asche ...
Einerseits die Vergänglichkeit? Andererseits Neues aus Vergänglichem? Ein Leben nach dem Tode?
Doch lassen wir uns die Freiheit unserer Betrachtungsweise und erfreuen wir uns an den schönen Künsten unserer Künstler. Geben wir uns den Träumen hin, die uns freudig stimmen und genießen wir unser Leben mit all jenen die es gut mit uns meinen und unsere Fantasien zu Höhenflügen stimulieren.
Text und Fotos (siehe Wasserzeichen): Ronny Böhme

Einige der großartigen Werke von Marion Perkonigg sind vom
10.09. - 14.09. 2018 in der Ausstellung „Grenzenlos V“ zu sehen. Galerie Contemplor, Palais Esterházy, Wallnerstraße 4; Wien Innere Stadt .