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Die Brigittenau gilt als das heimliche Zentrum von Wien. So hat sie sich in den letzten 50 Jahren verändert.
BRIGITTENAU. Zugegeben, nicht jeder Wiener würde die Brigittenau als Herzen Wiens bezeichnen. Doch in kaum einen anderen Bezirk gibt es von allem etwas und ist man innerhalb kürzester Zeit sowohl im Grünen des Wiener Umlandes als auch in der Stadt.
„Die Brigittenau hat sich in den letzten 50 Jahren von einem Garten- zu einem Arbeiterbezirk verändert. Mit der Indus-trialisierung und dem Abgzug der Firmen aus der Brigittenau entstand schließlich ein Großstadtbezirk. Mit allen Vor- und Nachteilen“, ist der gelernte Ziviltechniker, begeisterte Geschichtsinteressierte und langjähriger Bezirksmuseumsleiter Roland Herold überzeugt. Er hat die Vergangenheit der Brigittenau aufgerollt, so manche Hintergrundgeschichte gesammelt, eine Unmenge an Fotos gesichert und schließlich mehrere Bücher über die Brigittenau geschrieben.
Professorentitel für die Arbeit
Roland Herold kam im Alter von drei Jahren in die Brigittenau, wohnte, lebte und arbeitete hier und wurde für seine Tätigkeit im Museum, für seine Bücher und seine Geschichtsaufarbeitung 2001 mit dem Professorentitel ausgezeichnet. Das Brigittenauer Bezirksmuseum musste er neu aufbauen und dabei Stücke teilweise vom Flohmarkt ankaufen. Sein Interesse für Fotos und Geschichte erklärt Herold damit: „Mit 16 Jahren habe ich von meinem Opa eine Leica geschenkt bekommen, danach immer Fotos gemacht und mich über den Hintergrund informiert.“ Geworden ist daraus seine Brigittenau.
Kuriositäten und Irrtümer
In der Wintergasse, benannt nach dem ersten Richter der Brigittenau, der heutigen Hartlgasse, stand das erste Schulhaus des Bezirks. Im Hof der Schule war die Feuerwehr untergebracht. Das Wirtshaus mit unbefestigter Straße in der Wintergasse ist heute einem Parkplatz und dem Firmensitz eines Busunternehmens gewichen.
Irrtümer hat Herold ebenfalls aufgedeckt: So steht der Gedenkstein zur Gründung der Brigittenau am Platz des alten Gasthauses Ockermüller in der Gerhardusgasse 40 auf der falschen Seite des Fußweges.
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