Umweltschutz
Der Bezirk Bruck zeigt Kampfgeist
"Brisante Themen" versprach der VEG bei der Einladung zur Bürgerinfoveranstaltung in Gallbrunn.
GALLBRUNN. Karl Havlicek, Obmann des Vereins VEG, Verein zur Erhaltung und Verbesserung des Gallbrunner Lebensraumes, lud zur Informationsveranstaltung ins Musikheim Gallbrunn. Thema des Abends, zu dem mehr als 200 interessierte Bürger anreisten: Diverse Großprojekte in der Region, die die Anwohner um ihre Lebensqualität fürchten lassen.
Heißes Thema Deponie
Nach wie vor nicht vom Tisch ist die geplante Baureststoffmassen-Deponie am Kalten Berg in Enzersdorf an der Fischa. Die UVP wurde positiv abgeschlossen, der Kampf geht allerdings weiter. "Gegen diesen Bescheid hat unser Anwalt Dr. List Einspruch erhoben, die Sache liegt nun beim Bundesverwaltungsgericht", so Hermann Litschauer, Obmann der Bürgerinitiative, die seit Jahren dagegen ankämpft. "Baurestmassen sind nicht gleich Baurestmassen, hier sollen giftige Stoffe wie Blaukalk, Asbest oder Hexachlorbenzol (HCB) abgelagert werden. Man erinnere sich an die Katastrophe im Görtschitztal in Kärnten", warnt Litschauer.
Ultrafeinstaubbelastung
Karl Havlicek erklärte den Unterschied zwischen Feinstaub und Ultrafeinstaub: "Feinstaub ist überall, aber gerade unsere Region leidet unter dem brandgefährlichen Ultrafeinstaub. Dieser durchdringt die Blut-Hirn-Schranke und kann schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen." Der Verein machte sich die Mühe, in der Reisenbachsiedlung in Margarethen Messungen durchzuführen. Die Werte stiegen signifikant mit jedem Start eines Flugzeuges, "laut dem Todesursachen-Atlas der Statistik Austria sind die Fälle mit Tumoren, Herzinfarkten, Darmkrebs und Diabetes in unserem Bezirk signifikant erhöht, im Gegensatz zum Rest von Österreich." Auch die Breitspurbahn ist Thema, so ist die Region Bruck oder Parndorf für die Errichtung des Mega-Terminals noch nicht aus dem Schneider, wie Havlicek feststellt. Derzeit schließen sich die Gemeinden zusammen, um mehr erreichen zu können und die Kräfte zu bündeln. Unterschriftenlisten gegen den Bau des Terminals in der Region liegen am Rathaus in Bruck an der Leitha auf, unterschreiben darf jeder, ob Anrainer oder nicht.
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