Landwirtschaft
Der Druck auf unsere Bauern wächst

Annemarie Raser (re.) richtet mit Tochter Daniela den Heurigen her. | Foto: © bme
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BEZIRK. Der Niederösterreichische Bauernbund macht in seiner aktuellen Kampagne "Augen auf beim Lebensmittelkauf" auf ein akutes Problem aufmerksam. Die heimischen Landwirte geraten durch die Globalisierung immer mehr unter Druck, durch bewusstes Einkaufen kann man unseren Lebensmittelproduzenten aber die Existenz sichern.

Rübenderbrüssler

Gerhard Mörk, Obmann der Bezirksbauernkammer Bruck-Schwechat, sieht zahlreiche Probleme, die bisher ungelöst sind und den Bauern das Leben erschweren: "Nach den dramatischen Krisen und Dürren in den vergangenen Jahren sind die Landwirte unter Druck. Ganz grundsätzlich kann man sagen, der Klimawandel findet statt! Und mit ihm tauchen neue Probleme auf, beispielsweise der Rübenderbrüssler und Borkenkäfer. Durch zu milde Winter und warme, trockene Frühjahre vermehrt er sich rasant." 2018 kämpften die heimischen Rüben- und Kartoffelbauern gegen die Schädlinge, wie Mörk weiter erzählt. "Durch den Drahtwurmbefall mussten 50 Prozent Ernteausfall hingenommen werden, bei der Lagerung sind nochmal 20 Prozent ausgefallen, somit waren zwei Drittel der Ernte verloren."

Welthandel ausgesetzt

Gerhard Mörk beklagt auch Wettbewerbsnachteile: "Wir sind dem Welthandel ausgesetzt. Für unsere heimischen Geflügel- und Eierproduzenten gelten hohe Mindeststandards. Wir finden bei uns aber beispielsweise Teigwaren mit Eiern aus Käfighaltung, die bei uns bereits lange verboten ist. Diese Eier werden aufgeschlagen, Eiweiß von Dotter getrennt und entweder in flüssiger oder getrockneter Form am Weltmarkt verkauft. Da kann kein heimischer Betrieb mithalten."

Drei Arbeitsplätze pro Betrieb

Niederösterreichweit sichern Landwirte 130.000 Arbeitsplätze, rund drei pro Betrieb. Sie gelten als gefährdet. "Österreichische Produkte sichern die Qualität, die Regionalität, Vielfalt und auch den Pflanzen- und Tierschutz. Lange Transportwege verursachen unnötiges Tierleid. Diverse Aktionen mit Billigstfleisch sollten zum Nachdenken anregen. Wie wurde das Fleisch, das einmal gelebt und geatmet hat, produziert, wie wurde das Tier behandelt? Es ist nicht immer so wie die Werbung suggeriert, also bitte Augen auf beim Lebensmittelkauf", appelliert Mörk.

"Die Bäuerinnen" Bruck

Annemarie Raser, Bioweinbäuerin in Höflein, schaut beim Einkauf für ihren Heurigen jedenfalls ganz genau: "Wir kaufen bewusst und fast ausschließlich von Bauern aus der Region. Das Schweinefleisch kommt aus Pachfurth, die Eier aus Rohrau und Gallbrunn, der Schafkäse aus Pachfurth und unser Gebäck aus Bruck. Je nach Saison kaufen wir auch das Obst und Gemüse im Bezirk. Unser Bezirk ist die Heimat zahlreicher Direktvermarkter mit tollen Produkten, in Bruck ist so ziemlich alles erhältlich."

Zur Sache:
Zur Zeit gibt es im Bezirk Bruck rund 1.000 landwirtschaftliche Betriebe, im Jahr 1995 zählte der alte Verwaltungsbezirk Bruck (mit rund der Hälfte Einwohner) alleine 2.000 Betriebe. Dazu zählen Tierhalter-, Ackerbau-, Feldgemüsebau- und Weinbaubetriebe.

Annemarie Raser (re.) richtet mit Tochter Daniela den Heurigen her. | Foto: © bme
Gerhard Mörk: "Das AMA-Gütesiegel garantiert österreichische Qualität mit höchstem Natur- und Tierschutz." | Foto: © Nim

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