Drogen: Sport als Prävention
Längst sind Drogen nicht nur ein Problem der Städte. Die Konsumenten werden jünger. Eine Spurensuche.
BEZIRK. In St. Pölten flog in der Vorwoche ein Dealer auf, der 12-Jährige mit Drogen versorgt hatte. Längst haben Cannabiskraut, MDMA, Ecstasy und Co. auch die entlegensten Gebiete des Landes erreicht. Die Konsumenten sind teils Jugendliche. Die Bezirksblätter haben bei Fahndern, Ärzten und Schuldirektoren nachgefragt, wie groß das Problem im Bezirk Bruck an der Leitha ist.
Anstieg bei Anzeigen
Manuela Weinkirn, Pressesprecherin der Landespolizeidirektion NÖ, berichtet von einem Anstieg der Anzeigen: "Im Jahr 2014 wurden 47 Personen, im darauffolgenden 2015 bereits 87 Personen wegen 'Unerlaubtem Umgang mit Suchtgiften' (§27 SMG) angezeigt." Das ist immerhin eine satte Steigerung von 85 Prozent.
Schuss vor den Bug
Einer, der täglich mit Jugendlichen zu tun hat, kann diesen "Trend" nicht bestätigen: Peter Zemann, Direktor des Brucker Polytechnikums, meint zum Thema Drogen: "Vor etwa drei Jahren flogen drei Burschen auf, die angeblich Haschisch geraucht haben. Die Eltern wurden verständigt und der Schularzt eingeschaltet. Alle drei unterzogen sich freiwillig einer ärzlichen Untersuchung, keiner der Burschen hatte Haschisch konsumiert. Es stimmt zwar, einer hatte eine geringe Menge dabei, aber konsumiert hatte keiner etwas. Seit damals hatten wir keine Vorkommnisse in Zusammenhang mit Drogen."
Prävention: Gruppen-Sport
Hainburgs bekannte Internistin, Miroslava Grubmüller, rät Eltern, die befürchten, ihr Sprößling könnte mit Drogen zu tun bekommen, zu Sport in der Gruppe: "Ich hatte in meiner ärztlichen Tätigkeit sehr wohl mit Drogenmissbrauch zu tun. Ich halte es für das Beste, dass Eltern ihre Kinder und Jugendlichen zu einem Mannschaftssport anhalten, ganz egal welchem! Die Gemeinschaft in Gruppen und Sport sind ein guter Schutz."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.