Feiertag
FRONLEICHNAM
Was feiern wir eigentlich zu Fronleichnam?
Jeder arbeitende Österreicher freut sich über den freien Tag am Donnerstag. Den Grund dafür hinterfragen jedoch die wenigsten. Was wird zu Fronleichnam eigentlich gefeiert?
Zu Fronleichnam finden wieder zahlreiche Gottesdienste statt.
Kurz nach Pfingsten steht bereits der nächste Feiertag an. Am Donnerstag feiert die katholische Kirche das Fronleichnamsfest, das heuer auf den 11. Juni fällt. Das Wort Fronleichnam stammt aus dem Mittelhochdeutschen (von = Herr, lichnam = lebendiger Leib) und bedeutet "Lebendiger Leib des Herrn". Im Mittelpunkt dieses Festes steht die Eucharistie. Die Katholiken bezeugen zu Fronleichnam ihren Glauben an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie.
Feierlichkeiten seit 750 Jahren
Fronleichnam wird in der katholischen Kirche seit über 750 Jahren gefeiert, erstmals 1246 in der Diözese Lüttich. Das Fest geht auf die Augustinernonne Julienne de Cornillon zurück, die schon als junges Mädchen in einer Vision den Vollmond mit einem dunklen Fleck sah. In ihrer Vision soll Christus selbst ihr dieses Bild erklärt haben: Der Mond solle dabei für das Kirchenjahr stehen, die dunkle Stelle zeigen, dass es eines eigenen Hochfestes mit Eucharistie fehle - eines Dankfestes zur Ehre der Präsenz Christi in Brot und Wein. Einzig ihrem Beichtvater, dem Erzdiakon von Lüttich und späteren Papst Urban IV. (1261-1264) erzählte die Nonne von ihrer Vision. Als Papst rief er am 11. August 1264 das "Hochfest des Leibes Christi" aus und erklärte es zum allgemeinen kirchlichen Fest.
Das Brauchtum der Fronleichnams-Prozession geht auf das Jahr 1277 zurück, wo in Köln erstmals eine Prozession am Fronleichnamstag stattfand. Sie sind in der ganzen katholischen Welt - von Österreich bis Lateinamerika, von Polen bis ins indische Goa - mit farbenprächtigen Bräuchen verbunden. So sind bei vielen Prozessionen Kinder zu sehen, die Blütenblätter auf den Prozessionsweg streuen. In manchen Orten in Kärnten und in der Steiermark legen die Frauen früh am Morgen Blumenteppiche mit mosaikartigen Mustern, Sinnbildern und Sprüchen aus Blüten. Italienische Gärtner hatten im späten 18. Jahrhundert diesen Brauch in die heutigen südlichen österreichischen Bundesländer gebracht.
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