Römerland Carnuntum
Professor zeigt Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche
Der Verein Römerland Carnuntum Jugend aus Bruck lud den Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Paul Plener zu einer Online-Gesprächsrunde, um über die Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche zu sprechen.
BEZIRK BRUCK. Belastungen wie Ungewissheit, Einsamkeit und Ängste begleiten viele Menschen während der Pandemie täglich - auch oder vor allem Kinder und Jugendliche. Das bleibt nicht ohne Folgen: Immer mehr Kinder- und Jugendpsychiater warnen vor den negativen Folgen für das seelische Wohlbefinden von jungen Menschen. Diesem Thema hat sich der Verein Römerland Carnuntum angenommen und ein Zoom-Event zum Thema "Generation Lockdown" organisiert. Der Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien Dr. Paul Plener zeigte die Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche auf. Dazu gehören unter anderem Bewegungsmangel, Entgleisen des Tag/Nachtrhythmus, eine fehlende Tagesstruktur oder eine zunehmende Bildschirmzeit.
Begriff "Generation Lockdown"
Dr. Paul Plener sieht die "Generation Lockdown" als schwierigen, aber passenden Begriff. Er möchte die Jugendlichen nicht "abstempeln", da sich manche nicht damit identifizieren möchten und umschreibt es lieber als "Jugendliche, die den Lockdown miterleben", da die Pandemie ein prägendes Ereignis war und noch immer ist. Die Schwierigkeit der Pandemie liege in der Auslieferung, da kein Ende in Sicht sei. Dr. Plener bezog sich auf eine Studie, die zeigte, dass bei den Menschen von 18 bis 35 Jahren die Lebensqualität am meisten abgenommen habe.
Folgen für junge Menschen
Die Folgen der Pandemie für junge Menschen sind der Verlust der Tagesstruktur, vermehrte Mediennutzung, weniger körperliche Aktivitäten, schlechtere Essgewohnheiten und die Angst, ältere Familienmitglieder könnten sich mit Covid anstecken.
Dr. Paul Plener meinte, Homeschooling und Homeoffice ergänzen sich nicht immer, sondern können sogar gegeneinander arbeiten und dass Schule ein sozialer Ort sei - mehr als nur Wissensvermittlung. Der Kinder- und Jugendpsychiater betonte aber auch die "positiven" Effekte der Pandemie, dass der familiäre Zusammenhalt gestärkt werde, die Überwindung dieser Situation die jungen Menschen auch fürs Leben stärke und dass die Schüler gelernt hätten, sich selbst zu organisieren.
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