Führerschein: "Geschimpft wird nicht mehr"
Drei Experten geben ihre Meinung zum Thema Führerscheinprüfung und gefährliche Autofahrer ab.
BEZIRK (chriss). Wer regelmäßig hinterm Steuer sitzt kennt das: Selbst ist man ein wirklich guter Fahrer, aber links, rechts, vorne und hinten ist man von gemeingefährlichen Volldeppen umgeben. Doch Vorsicht! Nirgendwo klafft die Lücke zwischen Selbsteinschätzung und Realität so weit auseinander wie im Schlafgemach und hinterm Steuer. "Mobilität wurde fast schon ein Grundrecht, deshalb wird auch versucht, dass möglichst viele den Führerschein bekommen und die Prüfung bestehen", denkt sich Beppo Harrach, der auf abgesperrten Strecken das Auto zum Heulen bringt. Doch auch der österreichische Rallyemeister findet, dass Multiple Choice nicht sehr sinnvoll ist: "Ich hatte noch einen Prüfer vor mir, der einem mehr hilft, als stures Auswendiglernen von Fragen. Von vier Antwortmöglichkeiten ist nicht nur eine richtig, sondern oft mehrere."
Test juristisch notwendig
Für Fahrschulbesitzer Klaus Köpplinger von Easy Drivers ist klar: "Die Maturafragen könnte man auch nicht mehr. Außerdem ist es juristisch notwendig, eine Theorieprüfung zu machen, damit die Fahrschüler das lernen." Angesprochen auf Auffrischungskurse meint er: "Nein, hier besteht keine Nachfrage. Kommt es zu einem Vergehen im Straßenverkehr, so passiert ein Unfall oder man erhält für Einbahnfahren eine Strafe." Die Ablenkung durch elektronische Finessen im Auto findet Köpplinger gefährlich.
BEZIRKBLÄTTER-Aktion
Doch auch im Straßenverkehr passieren immer wieder kuriose Situationen. Um dem entgegenzuwirken bietet das Driving Camp Pachfurth eintägige Fahrsicherheitskurse an. "Man lernt mit rutschigen Belägen und plötzlichen Hindernissen am Steuer umzugehen", schildert Geschäftsführer Christian Thiesen und hat für BEZIRKSBLÄTTER-Leser ein besonderes Angebot: "Wenn bei der telefonischen Buchung das Stichwort "Bezirksblatt" genannt wird, erhalten Sie 15% Rabatt auf den regulären Trainingspreis, also 165 Euro statt 195 Euro."
Die drei Experten haben eine dicke Haut und schmunzeln: "Wir haben auf der Straße schon genug erlebt, wir schonen unsere Nerven und schimpfen nicht." Wenn sie die Führerscheinprüfung erneut machen müssten sind sich alle drei einig, es gäbe wenig Chancen sie zu bestehen. "Dafür sind sie viel zu komplex und genau. Hier macht Auswendiglernen mehr Sinn", weiß Harrach.
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