Die Gefahr bei Dämmerung
Durch den nahenden Winter ist das Wild wieder besonders aktiv, damit steigt auch die Gefahr eines Unfalles.
BEZIRK. Im Herbst werden die Tage kürzer, die Dämmerung setzt früher ein, die Natur und Tierwelt stellt sich auf den nahenden Winter ein. Tiere fressen sich jetzt die letzten Fettreserven an und müssen dafür mitunter lange Wanderungen unternehmen und dabei auch Fahrbahnen überqueren. Und genau dort lauert die Gefahr.
Hirsch auf der Neuner
Der letzte spektakuläre Verkehrsunfall mit Wildbeteiligung liegt gerade sechs Wochen zurück. In der Nacht vom 31. August auf den 1. September, kurz nach Mitternacht, kollidierte ein Pkw mit einem querenden Hirsch auf der LB9 bei Bad Deutsch Altenburg. Die Insassen kamen verletzt, aber mit dem Schrecken davon, der Hirsch verendete im Straßengraben, das Auto ein Totalschaden und nicht mehr fahrbereit.
Alle 17 Minuten ein Unfall
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit erhob kürzlich, dass allein in Niederösterreich mehr als 31.000 Wildtiere jährlich zu Tode kommen. Dies bedeutet, dass sich mindestens alle 17 Minuten ein Unfall mit einem Wildtier ereignet. Dabei ist das Wild in der Morgendämmerung und abends am aktivsten, die meisten Unfälle ereignen sich in den Morgenstunden zwischen 5 und 7 Uhr sowie abends zwischen 20 und 23 Uhr.
Bezirk wurde gesichert
Bezirksjägermeister Johann Dietrich aus Prellenkirchen kennt das Problem der Wildunfälle und berichtet: "Im Bezirk Bruck sind in den meisten Revieren bereits auf den Leitpflöcken 'Blaue Reflektoren' angebracht. Die Maßnahme wurde in Zusammenarbeit mit der Straßenverwaltung durchgeführt, die Wildunfälle haben sich seither um bis zu 50 Prozent reduziert. Die Kosten wurden von den Jagdgesellschaften übernommen. Es können viele Verkehrsunfälle mit Wild verhindert werden, wenn die Fahrzeuglenker mit angepasster Geschwindigkeit fahren", so Dietrich.
ZUR SACHE:
2015 wurden in NÖ bei Wildunfällen 114 Personen (zum Teil schwer) verletzt. 685 Tiere kamen ums Leben, davon mehr als die Hälfte Rehwild (391) und Schwarzwild (17). Beim Kleinwild sind Feldhasen (148) und Fasane (59) am ehesten vom Straßenverkehr bedroht.
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