Eine Region im Einsatz für einen "gelsenfreien Sommer"
MANNERSORF/L. Der GEBL, Verein zur Bekämpfung der Gelsen in den Leithaauen geht mittlerweile in sein 8. Jahr. Mark Hofstetter, Obmann des Vereins erinnert sich: "Das Jahr 2017 war eines der ‚gelsenfreiesten‘ in meiner Erinnerung – und auch die Meßwerte sprechen dieselbe Sprache. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens durch den relativ trockenen Sommer(beginn). Zweitens die Arbeit des GEBL, die die verbliebenen Larven sehr gut eindämmen konnte."
Was uns heuer erwartet
Für das heurige Jahr hat Hofstetter eine Prognose: "Der Spätwinter war relativ feucht und so steht derzeit an sehr vielen Stellen schon Wasser auf den Wiesen, siehe Fotos. Bei den nun steigenden Temperaturen haben sich schon sehr viele Larven gebildet die wir aber rechtzeitig erwischen werden. Würde man heuer nichts tun hätte man spätestens Anfang Mai eine respektable ‚Gelsenplage‘. Darüber hinaus kann man noch nichts sagen, dass kommt auf die Hochwassersituation in den Auen und auf den Wiesen an. Wir sind auf jeden Fall wieder für Sie unterwegs und werden wie in den vergangenen Jahren die Gelsenpopulation stark dezimieren."
Gelsenbekämpfung im Detail
Über die Auswirkungen der Gelsenbekämpfung auf die Umwelt klärt Hofstetter auf: "Der GEBL verwendet ausschließlich das biologische hergestellte Larvizid BTI welches in den verwendeten Konzentrationen und Ausbringungsgebieten nur auf Gelsenlarven wirkt." Auf Vorwürfe, der GEBL würde durch die Reduktion der Gelsenpopulation Fledermäusen und Vögeln die Nahrung ‚wegnehmen‘, erwidert Hofstetter: "Dazu gibt es einige Dinge zu sagen: Für größere Vögel und Fledermäuse sind Gelsen auf Grund ihrer geringen Größe keine attraktive Nahrung. Des weiteren sind Gelsen keine verlässliche Nahrungsquelle weil ihre Zahl auch in der Natur extremen Schwankungen unterliegt – und wir außerdem bei weitem nicht alle Gelsen ‚erwischen‘ können." Man dürfe nicht vergesseb, "dass wenn es weniger Gelsen gibt auch der Einsatz von chemischen Insektiziden in den einzelnen Haushalten reduziert wird! Diese konventionellen Insektizide vernichten alle Insekten, also auch Bienen oder Hummeln die durch BTI nicht beeinträchtigt werden."
Gratis BTI in Trafiken
In erster Linie gilt es mögliche Brutstätten von Hausgelsen zu vermeiden. Das Gelege wird in stehende Gewässer wie Regentonnen, wassergefüllte Topfuntersetzer und ähnliches abgesetzt. Daher gilt, Wasserbehälter regelmäßig entleeren oder abdecken, und als letzte Alternative: Bekämpfung der Larven mittels BTI. Dieses ist ab sofort in in allen Trafiken in Bruck an der Leitha und Wilfleinsdorf kostenlos erhältlich. Wilfleinsdorf Gemeinderat Thomas Riegler: "Mit dieser Aktion schaffen wir auch in Wilfleinsdorf einen Verteilungspunkt und wollen den Wilfleinsdorfern den Weg nach Bruck sparen. Die Hausgelse im eigenen Garten ist die größte Plage. Wer jetzt die Plage bekämpft hat weniger Gelsen in den Sommermonaten. Ich bitte alle Wilfleinsdorfer von dieser Aktion Gebrauch zu machen und sich das Gelsenmittel in unserer örtlichen Trafik kostenlos abzuholen." Brucks Umweltstadtrat Alexander Petznek: "Das Anti-Gelsenmittel tötet nur Gelsenlarven ab und ist für Biotope, Regenwassertonnen oder ähnliches absolut unbedenklich. Jeder Brucker und Wilfleinsdorfer ist berechtigt das Gelsenmittel kostenlos zu beziehen. Erhältlich ist das Mittel kostenlos in allen Trafiken. Ich bedanke mich bei allen Trafikanten, die uns als Verteilungspunkt und beim Kampf gegen die Gelsenplage unterstützen."
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