Hainburg an der Donau: "Palastrevolte" - Bürgermeister tritt zurück
HAINBURG. Hainburgs Bürgermeister Josef Zeitelhofer (ÖVP) ist gestern von seinem Amt zurück getreten.
Offizielle Begründung: "Gesundheitliche Gründe", so aus Zeitelhofers Umfeld. Der Bürgermeister selbst ist derzeit nicht erreichbar.
Opposition "erschüttert"
Stadträtin Elisbeth Staffenberger (SPÖ) ist wütend: "Letzte Woche war Zeitelhofer im Urlaub, er war daheim um im Garten einige Arbeiten zu erledigen, für wichtiges ist er aber auch im Urlaub zu erreichen! Der Rest seiner 'Mannschaft', immerhin 17 Personen, haben während des Urlaubs eine geheime Sitzung einberufen, zu der angeblich Zeitelhofer auch geladen war. Der Bürgermeister hat mir gesagt, er hätte nichts davon gewusst, geschweigen denn eine Einladung erhalten zu haben."
Geheim-Sitzung
In dieser Sitzung, eine VP-Vorstandssitzung, wurde beschlossen, unter Zeitelhofers "Führung" nicht mehr weiter arbeiten zu wollen. Sein Führungsstil wäre für Hainburg nicht tragbar, Ziele seien nicht umgesetzt worden. Zeitelhofer ist seit Montag, 9. Mai, wieder im Dienst, gestern Abend bekam er das Protokoll der VP-Sitzung, und zog sofort die Konsequenzen und legte sein Amt mit sofortiger Wirkung zurück.
Undankbar
Stadträtin Staffenberger sieht angesichts dieser "Palastrevolte" nur noch rot: "Das muss man sich ja auf der Zunge zergehen lassen! Während des Urlaubs eine Sitzung einberufen, hinter'm Rücken jemanden so zu behandeln, der bei den letzten Gemeinderatswahlen im Februar 2015 immerhin knapp 58 Prozent für die VP geholt hat, das ist widerwärtig! Dann noch von Montag Früh an im Rathaus sitzen, kein persönliches Wort darüber verlieren um ihm das ganze per Mail zu servieren! Das ist saftig! Da hat keiner den Mumm gehabt, mit ihm persönlich zu reden! Das wurde still und heimlich abgezogen."
Vizebürgermeister dementiert
Helmut Schmid, VP-Vizebürgermeister in Hainburg, dementiert umgehend: "Es wird immer geredet, wir haben Probleme immer angesprochen. Auch bei Josef Zeitelhofer! Die angebliche 'Geheim-Sitzung' war ein gewöhnlicher Stadtparteitag, weder geheim noch eilig einberufen. Wir haben mit Zeitelhofer anschließend gesprochen, und ihm versucht auszureden, zurückzutreten. Aber das war seine Entscheidung, die zu respektieren ist. Was die Opposition jetzt behauptet stimmt schlicht und ergreifend einfach nicht. Und, dass Bürgermeister Zeitelhofer auf seine Gesundheit achten muss, ist auch bekannt."
Wie es in Hainburg weitergeht werden wir in etwa vierzehn Tagen erfahren, in der nächsten Gemeinderatssitzung.
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