Diese Wirtschaft bringt Käse

"Das Geheimnis liegt im Futter!" Helmut Huber in der Reifekammer seiner kleinen Käserei in St. Ilgen.
  • "Das Geheimnis liegt im Futter!" Helmut Huber in der Reifekammer seiner kleinen Käserei in St. Ilgen.
  • hochgeladen von Markus Hackl

Auf dem Weg zum Bodenbauer am Fuß des Hochschwabs ist in St. Ilgen an der Straße unübersehbar das Schild "Hochschwabkäserei". Die Käserei gehört zu Helmut und Marianne Huber, die dort jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr ihren Bergkäse ab Hof verkaufen. "Es muss nicht unbedingt der Freitag sein, man kann es gerne auch auf gut Glück versuchen. Wenn wer daheim ist, dann bekommt man auch einen Käse", erklärt Marianne Huber. Der Käsmacher ist ihr Mann, Helmut Huber. Viele kennen ihn auch vom Brucker Wochenmarkt, wo er jeden Samstag mit seinem Käsestand anzutreffen ist. Helmut Huber ist ein "Zuagroaster", er kommt aus dem Oberösterreichischen. Wie ist er nun auf den Käsegeschmack gekommen? "Während meiner Studienzeit an der BOKU habe ich in den Ferien auf einer Schweizer Alm gearbeitet – fünf Sommer lang. Dort haben wir auch Käse produziert. Diese Zeit hat mich sicherlich inspiriert."

Acht Kühe, kein Traktor
In St. Ilgen haben die Hubers dann auf über 1.000 Meter eine Almwirtschaft gepachtet, elf Jahre haben sie es dort ausgehalten; schon damals wurde Käse produziert. Vor sieben Jahren haben sie auch der Kinder wegen im Ort ein Haus gekauft und nahe Thörl eine Landwirtschaft gepachtet. Acht Kühe und keinen Traktor. Helmut Huber, eigentlich ein "Agrar-Akademiker", hat einen unkonventionellen Zugang zur Landwirtschaft. Er will sich nicht in Schubladen wie Bio oder AMA sperren lassen, er meidet jede Form von Abhängigkeit – deswegen ließ er sich auch den Aufbau der Käserei nicht fördern. "Ich will von niemandem abhängig sein", so das Credo des Helmut Huber.

Der Zeit lange voraus
"Wie wir mit der Landwirtschaft angefangen haben, hat es für unsere extensive Form der Bewirtschaftung gar keine Begrifflichkeit gegeben – damals hat man schlichtweg Aussteiger zu uns gesagt. Heute sagt man Low-Input-Strategie dazu", erzählt Helmut Huber schmunzelnd.
Und das meint er, wenn er von Low-Input (niedriger Einsatz) spricht: Die "Low-Input"-Strategie setzt konsequent bei der Minimierung des Betriebsmitteleinsatzes und den Kosten an. Low-Input Betriebe versuchen wirtschaftlich effizient zu sein, in dem sie die Abhängigkeit von externen Ressourcen minimieren und konsequent Kosten sparen. Dieser innovative Ansatz setzt jedoch eine standorts- und tierangepasste Bewirtschaftung mit sehr gutem „Know how“ voraus. – Wie lässt sich das Ergebnis dieser Bewirtschaftungsform am besten messen? Ganz einfach: Kosten Sie den Käse!

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