Hohe Auszeichnung
Siegfried Schrittwieser ist Thörler Ehrenbürger
Er schaffte es aus dem Graben hinaus, vergaß seine Heimat aber nie. Am Freitagabend bekam der Altbürgermeister und ehemalige steirische Landtagspräsident Siegfried Schrittwieser die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Thörl verliehen.
Wenn er seine Laufbahn in einen ansprechenden Buchtitel verpacken müsse, dann würde das Werk „Vom Thörler Bua zum Präsident“ heißen, so der Thörler Bürgermeister Günther Wagner über Siegfried Schrittwieser. Anlässlich dessen 70. Geburtstag im Juni beschloss der Gemeinderat damals einstimmig, ihm die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Es ist die größte Auszeichnung, die eine Gemeinde vergeben kann. Am Freitagabend wurde der feierliche Akt im Sitzungssaal der Gemeinde Thörl vollzogen.
Aus dem Graben in die Stadt und zurück
Von den Werkbänken der Drahtzieherei Pengg gelang Gewerkschafter Schrittwieser der Sprung bis an die Spitze der steiermärkischen SPÖ. Erstmals wurde er 1987 in den Landtag gewählt, ab den frühen 2000ern bekleidete er unter anderem die Positionen des Klubobmanns im Landtag, Landtagspräsidenten und stellvertretenden Landeshauptmannes unter Franz Voves.
Auf seine Heimat vergaß er aber nie. Schrittwieser war in Thörl über ein Jahrzehnt Vizebürgermeister und saß von 2004 bis 2006 auch selbst im Bürgermeistersessel. Zusätzlich machte er sich im Ort und Bezirk beim Roten Kreuz verdient. Er baute einst die aktuelle Dienststelle Thörl mit, seit 2016 ist er Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag.
Der Bulle von Thörl
Der Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, der Nationalratsabgeordnete Jörg Leichtfried, der Landtagsabgeordnete Stefan Hofer und Bezirkshauptmann Bernd Preiner ließen es sich nicht nehmen, bei der Ehrung teilzuhaben. Bürgermeister Wagner und Lang blickten in ihrer Laudatio auf Schrittwiesers Vita und Schaffen zurück.
„Alles, was man mit Siegi Schrittwieser abgesprochen hat, das hat gehalten“, betonte Lang die Handschlagqualität seines Parteifreundes: „Er war hart in der Sache und intern oft viel härter als im Kreise anderer Parteien.“ Schrittwieser wurde von einem Journalisten einst der Spitzname „Der Bulle von Thörl“ verliehen, den er bis zum heutigen Tage nicht los wurde.
„Kommunalpolitik lebt vom Zusammenhalt“
Schrittwieser dankte bei seiner Rede den anwesenden Gästen und insbesondere seiner Frau sowie Tochter für die langjährige Unterstützung. Ebenso wies er darauf hin, dass in der Politik immerzu ein fairer Diskurs bewahrt werden müsse. „Wichtig ist die Auseinandersetzung, aber auch, dass man sich nachher zusammenstellt und reden kann“, mahnte Schrittwieser.
„Ich beneide aktuell niemanden, der seinen Kopf hinhält, sich beschimpfen lässt und es trotzdem richten muss“, sorgte sich Schrittwieser um die aktuelle politische Situation. „Die Kommunalpolitik lebt von Zusammenhalt“, fehlende Kollaboration werde auch in der Bevölkerung gespürt, es müsse immer Verständnis für die Position des anderen geben, ergänzte er.
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