Backen lernt man nicht an einem Tag

Die Profis mit dem "Aushilfslehrling": Gregor Pesl, Tochter Katharina Pesl, Angelika Kern und Heinz Gruber.
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Einmal Schnupperlehrling in einer Bäckerei sein heißt vor allem eines: sehr früh aufstehen!

Wie ein Tag im Leben eines Lehrlings aussieht, darf ich als "G'studierte" hautnah in der Bäckerei Pesl in St. Lorenzen miterleben. Das Schlimmste kam gleich zu Beginn: Tagwache um 3.45 Uhr. Etwas früh für jemanden, der meist erst um Mitternacht den Weg ins Bett findet. Aber gut, für einen Bäcker eh keine Zeit, denn der fängt schon um ein Uhr mit dem Mischen an.
Ich darf mir zur frühen Stunde erst einmal eine Schürze umbinden lassen und dann mit "niedrigen Hilfsdiensten" beginnen: die fertigen Mehlspeisen auf Tabletts setzen und in die Vitrine stellen. Das geht auch im verschlafenen Zustand recht gut, dann die Steigerung: ich darf die Schaumrollen füllen. Auch das dürfte ich zumindest halbwegs zur Zufriedenheit von Hausherr Gregor Pesl gemacht haben, zumindest hat er nichts Negatives angemerkt.
Dann gehts rüber in die Backstube, wo Heinz Gruber flink wie ein Wiesel schon seit Stunden am Werken ist. Gerade schiebt er einen Schwung Semmeln in den Ofen. "Heinz ist der erste, der in der Früh kommt. Er mischt die benötigten Teige und beginnt dann mit dem Backen: zuerst das Brot – das braucht am längsten – dann die kleineren Sachen wie Plunder, Kleingebäck und ganz zum Schluss das Süße, denn das braucht weniger Hitze", erklärt Pesl.

Heinzelmännchen in der Backstube

Es geht sehr ruhig zu, in der Backstube. Ich schaue, dass ich so wenig wie möglich im Weg stehe – was mir aber nicht immer gelingt. Da werden Semmeln geformt, Teige geknetet, Striezerl in Windeseile geflochten und Kekserl produziert; der Ofen geht permanent auf und zu, weil ständig was reingeschoben, kontrolliert oder rausgeholt wird. Zwischendurch werden Salzstangerl, glutenfreie Weckerl und auch Pizzaweckerl hergestellt. Bei letzteren habe ich wieder die Finger im Spiel und darf zumindest den Käse oben drauf legen. Auch beim Bestreichen der fertig geformten Linzer Radl und der Striezerl darf ich mich wieder einbringen.
Nachdem um halb sieben die letzte Charge Semmeln den Weg in den Ofen gefunden hat, wird aufgeräumt. Das beobachte ich mit einem Häferl Kaffee in der Hand aus sicherer Entfernung, ein ofenfrisches Semmerl mit Butter darf ich noch zum Frühstück genießen, bevor mein erster Tag als Bäckerlehrling schließlich endet.

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