Einsamer Hochreichart

Am Gipfel des Hochreichart, 1.700 Aufstiegsmeter liegen hinter, allerdings 1.700 Abstiegsmeter auch noch vor uns. | Foto: Steininger
3Bilder
  • Am Gipfel des Hochreichart, 1.700 Aufstiegsmeter liegen hinter, allerdings 1.700 Abstiegsmeter auch noch vor uns.
  • Foto: Steininger
  • hochgeladen von Redaktion WOCHE Bruck an der Mur

Es ist schon interessant - kaum darf man nicht bis zum letzten Winkel mit dem Auto zufahren und muss rund 2 Stunden in einen "Forstwegzustiegshatscher" investieren, "verwildert" ein bergtouristisch eigentlich höchst interessantes Gebiet innerhalb weniger Jahre. Wenn dann zusätzlich auch noch die vorhandene Schutzhütte zusperren muss, dann glaubt man, in der kanadischen Wildnis und nicht am südwestlichen Rand der Hochsteiermark zu sein.

Geschlossene Schutzhütte

Wir starten unsere zugegeben sehr lange Tour beim P Liesingau, unweit von Mautern. Zunächst spazieren wir entlang eines Baches immer leicht ansteigend einem neu sanierten Forstweg und der alten Beschilderung folgend bis zur Stubalm, die wir nach rund 1 1/2 bis 2 Stunden erreichen. Wenige Gehminuten oberhalb der Alm befindet sich die leider seit einigen Jahren geschlossene Hochreichart - Schutzhütte. So muss unser Rucksackinhalt als kalorienreiche Unterstützung herhalten, um den nachfolgenden Anstieg zum Hochreichartgipfel erfolgreich absolvieren zu können.

Morast, Latschen, Almrausch

Gleich bei der Schutzhütte führt uns ein in die Jahre gekommenes Hinweisschild in Richtung Brandstättertörl. Zunächst geht es auf einem Waldsteig steil aufwärts, um bald den manchmal etwas morastigen Almboden bei einer scheinbar aus einem Ast hervorsprudelnden Quelle zu erreichen. Immer dem Steig folgend kommen wir so durch ausgedehnte Latschen- und Almrauschfelder zum Brandstättertörl. Noch weitere 400 felsdurchsetzte sowie anstrengende Höhenmeter und wir stehen beim Gipfelkreuz des 2.416m hohen Hochreichart (genau genommen zählt der Gipfel schon zur Region Murtal).

Ein Blick in die Eiszeit

Vom Gipfel bietet sich ein wunderschöner Rundblick über die Hochsteiermark bis zum Großglockner. Tief unter uns erkennen wir die Schuttmoränen der eiszeitlichen Gletscher, die hier vor vielen tausend Jahren die Landschaft prägten und heute seltenen Pflanzen wie etwa dem Speik als Heimat dienen.
Nach einer ausgiebigen Pause starten wir den Abstieg, allerdings nicht am schon bekannten Aufstiegsweg sondern über das Schönebentörl, den Kleinen Reichart und das Stubentörl. Hier (alte Holztafeln) wenden wir uns nach rechts und erreichen über den Ochsenboden wieder die Hochreicharthütte.

Wozu ist die Forststraße da?

... Zum Marschieren. Und dies bleibt uns nicht erspart. Doch unser Tempo steigt direkt proportional mit dem Näherkommen des Parkplatzes und des damit zu erwartenden steirischen Nationalgetränks - welches wir uns heute wirklich verdient haben!

Tourinfo kompakt:

• Ausgangs- und Endpunkt: P Liesingau, südwestlich von Mautern
• Aufstieg: 1.700 Höhenmeter
• Gehzeit gesamt: 8 - 9 Stunden, gesamt 23 Kilometer
• Stützpunkte entlang der Tour: keine, Hochreichart - Schutzhaus leider nicht mehr bewirtschaftet, Trinkwasserstelle vorhanden
• Familien- bzw. Kindereignung: nein
• Schwierigkeit: sehr lange und anspruchsvolle Bergwanderung, Trittsicherheit empfehlenswert, Schneefelder bis weit in das Frühjahr hinein vorhanden
• Hinweis: zwischen Mautern und Wald am Schoberpass gibt es im Bereich der Niederen Tauern zahlreiche fantastische Bergwandertouren - von gemütlich bis ziemlich anstrengend

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
In Kapfenberg wird in Bahnhofsnähe um 25 Millionen Euro eine Stadtquartierlösung umgesetzt. | Foto: Grünbichler Immobilien
3

Bauen & Wohnen 2024
So viel kostet Wohnen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag

Was zahlt man aktuell eigentlich fürs Wohnen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag? Ein Blick in die aktuelle Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt. BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Die Region entlang des Mürztales wird durch den Südbahn-Korridor durch die Fertigstellung des Koralm- und Semmeringbasistunnels eine weitere Aufwertung erfahren. Rund um die Bahnhöfe Kapfenberg, Bruck und auch Mürzzuschlag haben Projektentwickler Großes vor. Zum Erwähnen wären die Projekte “Q4 Kapfenberg”, eine Quartierlösung mit...

  • Stmk
  • Bruck an der Mur
  • Markus Hackl

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.