Hüttenwirte leiden unter Maßnahmen

Das Schiestlhaus am Hochschwab ist mit 2.156 Meter die höchstgelegner Schutzhütte in der Region. | Foto: Steiermark Tourismus / Tom Lamm
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  • Das Schiestlhaus am Hochschwab ist mit 2.156 Meter die höchstgelegner Schutzhütte in der Region.
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Mit 19. Mai darf nicht nur die Gastronomie im Tal öffnen, sondern auch die Schutz- und Almhütten. Jedoch ist die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen um einiges aufwendiger, als für Gastronomiebetriebe im Tal.

Wie kann man Nächtigungen in Matratzenlagern gewährleisten? Wie verhält es sich mit Wandergruppen? Wie geht man mit erforderlichen Tests bei Mehrtageswanderungen um? Wie kann man praxisnah den Zwei-Meter-Abstand im beengten Hüttenumfeld sicherstellen?
In einem Videomeeting mit mehr als 250 teilnehmenden Hüttenwirten aus ganz Österreich haben Österreichischer und Deutscher Alpenverein versucht, ein wenig mehr an Klarheit in die mit vielen Grauzonen hinterlegten Verordnung zu bringen.

Test- und Registrierungspflicht

Die wichtigsten Eckpunkte kurz hervorgehoben: Einen Schlafplatz auf Berghütten gibt es nur mit Reservierung. Bei Zutritten gelten die gleichen Testregeln wie im Tal. Bei Mehrtageswanderern gibt es die Möglichkeit von Selbsttests vor Ort unter Beobachtung – die Tests müssen selbst mitgebracht werden. Die Tests gelten aber nur in dieser einen Schutzhütte.
Wandergruppen haben zwar den selben Status von Familien oder in einem Haushalt lebenden Personen, aber nur im Nächtigungsbereich. Genießt die Wandergruppe ein Abendessen oder Frühstück im Gastraum, dann tritt die Gastro-Regel mit den Vierer-Tischen in Kraft.
Registrierungspflicht der Gäste, Masken- und Testpflicht für Personal machen das Leben eines Hüttenwirtes nicht unbedingt leichter.
"Wir sind auf alle Fälle gerüstet und öffnen mit 19. Mai das Schutzhaus am Rennfeld", erklärt der neue Hüttenwirt Robert Kottenauer. "Im Innenraum haben wir aufgrund der Maßnahmen weniger Sitzplätze, Sorge bereitet mir die Testpflicht der Gäste", so Kottenauer, Nochmals der Appell: Für nicht Geimpfte gilt: Nicht ohne Test auf den Berg!

Das Schiestlhaus am Hochschwab ist ab Pfingsten geöffnet – auch für Nächtiger. Hier sind weniger die Verordnungen das Problem, sondern der viele Schnee, der noch auf sämtlichen Zustiegswegen zu finden ist.

Auch die Sonnschienalm öffnet am 19. Mai – aber nur für Tagesgäste; Nächtigungsmöglichkeit wird es erst mit Juni geben. Generell gilt für die heurige Bergsaison: Ohne Reservierung gibt es keinen Schlafplatz.

Ab 19. Mai öffnet auch die Voisthalerhütte, ab diesem Zeitpunkt sind auch Nächtigungen möglich.

Das Meranhaus auf der Hohen Veitsch öffnet voraussichtlich erst im Juni, dann wenn es vor allem Klarheit in Bezug auf die erforderlichen Tests fürs Personal gibt.

Die Wittmaierhütte auf der Stanglalm plant eine "Soft-Öffnung" ab Pfingsten. Getränke und Speisen gibt es nur im Außenbereich. Nächtigungen sind vorerst keine möglich.

Noch keinen Hüttenwirt gibt es am Alois-Güntherhaus am Stuhleck: Die Sektion Edelweiß des Alpenvereines nimmt noch Bewerbungen entgegen.

Das Schneealpenhaus auf der Schneealm öffnet auch am 19. Mai. Was fürs Schneealpenhaus gilt, das gilt übrigens für alle Schutzhütten: "Wir dürfen euch auch heuer keine Bettwäsche oder Decken zur Verfügung stellen. Deshalb einen eigenen Schlafsack (dünner Daunen- oder Sommerschlafsack) und Polsterüberzug mitnehmen. Für eure Körperpflege wäre ein eigenes Handtuch von Vorteil."

Im Raxgebiet öffnen Waxriegelhaus mit 19. Mai, das Karl-Ludwig-Haus ebenso und natürlich auch die Seehütte mit dem Rax-Urgestein Franz Eggl. 

Mit 19. Mai möchte auch die Reichensteinhütte am Eisenerzer Reichenstein aufsperren.

Hochanger: Eröffnung mit neuem Pächter
Das Schiestlhaus am Hochschwab ist mit 2.156 Meter die höchstgelegner Schutzhütte in der Region. | Foto: Steiermark Tourismus / Tom Lamm
Robert Kottenauer eröffnet am 19. Mai das Schutzhaus am Rennfeld. | Foto: Kottenauer
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