"Seid willkommen in der Stadt Kapfenberg"

Wolfgang Wiesenhofer unterwegs mit seinem VW-Käfer. | Foto: Pashkovskaya
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Die Stadt Kapfenberg leistet sich einen Zuzugskoordinator. Wolfgang Wiesenhofer erklärt den Zweck.

Wenn schon hier arbeiten, warum nicht gleich in Kapfenberg leben. Die Stadtgemeinde Kapfenberg wendet sich offensiv an die rund 7.300 Pendler, die täglich zu ihrem Arbeitsplatz in Kapfenberg pendeln. Kapfenberg bietet 14.500 Arbeitsplätze, die Hälfte der Menschen, die in Kapfenberg arbeiten, pendeln ein.

Die Stabstelle Standortmanagement in der Stadtgemeinde wird nun um das Referat Zuzugskoordination erweitert. Stabstellenleiter Wolfgang Wiesenhofer: "Wir richten uns an die Zielgruppe Wirtschaft und Pendler. Mit einem Gesamtpaket wollen wir es den Unternehmen leichter machen, Mitarbeiter und Fachkräfte zu rekrutieren."

Der künftige Kapfenberger, der jetzt noch pendelt oder demnächst seinen Arbeitsplatz in Kapfenberg haben wird – wie beim modernsten Stahlwerk der Welt oder beim neuen Flugzeugwerk von Pankl – soll mit einem Rundum-Paket betreut werden. "Die Betreuung beginnt bei einer passenden Wohnung, bei der Jobvermittlung für den Lebenspartner, umfasst weiters die Ausbildung für die Kinder und endet bei der sozialen Betreuung sowie bei der Freizeitgestaltung", erklärt Wiesenhofer.

Notwendige Entwicklung

Der künftige Zuzugskoordinator – der Bewerbungsprozess für diese Position ist bereits abgeschlossen – soll sich nicht nur um die Pendler bemühen, sondern auch um die Schulpendler. Mit HTL und Fachhochschule verfügt Kapfenberg über hochkarätige Ausbildungsstätten. "Das sind unsere künftigen Fachkräfte und unsere nächsten Führungskräfte. Am Ende der Ausbildung sollen diese jungen Menschen für Job, Wohnung und Leben in Kapfenberg begeistert werden", weiß Wiesenhofer.
Was eine Zuzugskoordination mit Standortmanagement zu tun hat, erklärt Wolfgang Wiesenhofer in einem Satz: "Verfügbare Fachkräfte sind unabdingbar für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung einer Stadt." Und: "Im Standortmanagement ist die Vernetzung mit der Wirtschaft bereits vorhanden."

Das ist erst der Anfang

Zuzug ist nicht nur Thema auf städtischer Ebene, sondern soll mithilfe des Regionalmanagements Obersteiermark Ost auf die ganze Region ausgeweitet werden – Arbeitstitel "Willkommen in der Obersteiermark".
Für Wiesenhofer wird mit dem Zuzugsmanagement die Thematik Betriebsansiedelung erst fertig gedacht. 2025 wird der Semmeringtunnel fertig, mit dem Schulzweig Luftfahrttechnik an der HTL kommen Schüler aus ganz Österreich nach Kapfenberg.
"Wir brauchen zum Beispiel betreutes Wohnen auch für Lehrlinge und Schüler. Wir brauchen dringend Top-Jobs für Frauen. Mit unseren Bemühungen stehen wir erst am Anfang." Und trotzdem ist Kapfenberg bereits Vorreiter.
Stefan Pierer ist auch in dieser Hinsicht ein Vordenker. Mit dem Kauf des "Rio-Hochhauses" denkt er bereits an künftige "Boarding Houses" – früher hießen sie Werkswohnungen.

Das Milliardending

Im Zeitraum zwischen 2013 und 2021 wird in Kapfenberg rund eine Milliarde Euro investiert. "Das entspricht dem Wert von 50.000 neuen VW-Golf-Mittelklassewagen. Würde man diese Autos Stoßstange an Stoßstange reihen, dann würde dies eine Kolonne vom Rathaus Kapfenberg bis zum Wiener Rathaus ergeben", erzählt der Standortmanager verschmitzt schmunzelnd.

Wolfgang Wiesenhofer unterwegs mit seinem VW-Käfer. | Foto: Pashkovskaya
Wertvoller Impulsgeber: Die Industrie legt vor, die Stadt zieht nach. Pendler sollen sesshaft werden. | Foto: Pashkovskaya
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