WOCHE Tourentipp
Über den Bergrettersteig auf den Gippel

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Dort wo der Süden von NÖ auf den Nordosten der Steiermark trifft lässt es sich hervorragend Bergwandern.

Hochsteiermark trifft niederösterreichisches Mostviertel
So könnte man unseren heutigen Wandertipp nennen. Denn dort, wo die Politik zwischen der Grünen Mark und dem größten Bundesland Österreichs eine für Bergwanderer irrelevante Linie zieht, kümmert sich auch die Natur herzlich wenig um irgendwelche Verwaltungsbarrieren.
Die Bergwelt der Hochsteiermark geht so fließend in jene des Mostviertels über - und umgekehrt. Dies nutzen wir daher heute für eine Bergwanderung ganz im Süden von Niederösterreich mit grenzenlosen Panoramablicken vom Naturpark Mürzer Oberland und den Hochschwab bis ins Mariazeller Land und zum Ötscher mit dem nö. Alpenvorland.

Donaudörfl und ein echter Urwald
Wir starten beim Parkplatz unweit des sogenannten "Donaudörfl", einer kleinen Ansiedlung etwas östlich des Lahnsattels. Hier wandern wir, bei einer Kreuzung (Wallfahrerkreuz) linkshaltend, über den Waldhüttsattel in Richtung Hofalm.
Übrigens, etwas östlich des Donaudörfls befindet sich ein echter kleiner Urwald. Dieser Wald wurde schon seit Jahrhunderten nicht mehr bewirtschaftet und vermittelt so ein echtes Naturerlebnis inmitten der Kulturlandschaft unserer Wirtschaftswälder.
Doch weiter zu unserer Bergwandertour - nachdem wir beim Waldhüttsattel den Forstweg rechtshaltend verlassen haben, führt uns ein Steig etwas steiler bergauf zur Hofalm. Knapp bevor wir jedoch die Almhütten (im Sommer bew.) erreichen, erkennen wir links ober uns ein Gipfelkreuz - dieses steuern wir direkt an und stehen kurz darauf auf dem 1.546m hohen Schnalzstein.
Von hier aus bietet sich uns ein perfekter Blick auf unseren weiteren Weg. Über die Almwiesen (Achtung, Markierungen oft etwas schwer erkennbar) geht es entlang der Felsabbrüche der Gamsmauer in stetigem Auf und Ab bis zur Pollwischalm.


Eine kleine Klettereinlage als Alternative

Dort wo nun der markierte Wanderweg die Alm leicht rechtshaltend und etwas bergab verlaufend verlässt, führt uns ein unmarkierter, jedoch gut erkennbarer Steig (Steinmann, Almzaun) linkshaltend bergauf in Richtung Gippel.
Wenige Minuten nachdem wir den markierten Wanderweg auf dem Steig verlassen haben, helfen uns ein paar Versicherungen (Steigbügel, Stahlseile) über eine ausgesetzte Felsstufe hinweg - der Bergrettersteig hat begonnen. Immer am Grat entlang, mit herrlichen Tiefblicken nach Kernhof und gewürzt mit kurzen, kleinen und leichten Klettereinlagen, führt uns der im obersten Teil plötzlich wieder markierte Bergrettersteig direkt zum Gipfelkreuz des 1.666m hohen Gippel.


Gipfelpanorama einer echten Bergpersönlichkeit

Vor uns breitet sich ein herrliches Gipfelpanorama aus - wie es sich für eine Bergpersönlichkeit gehört. Vom Schneeberg über die Rax und die Schneealm reicht die Rundschau weit hinein in die Steiermark und nach Niederösterreich bis hin zum Ötscher.
Retour folgen wir dann dem vom Gipfel weg markierten Steig, der uns zunächst, hoch über der Gippelalm, bergab und auch bergauf retour zur Pollwischalm führt. Dort treffen wir auf unseren Aufstiegsweg, dem wir, am Schnalzstein südlich vorbeiwandernd, retour zum Ausgangspunkt folgen.

Dieser Tourentipp vereint gleich mehrere Kuriositäten in sich.
Einerseits starten wir im sogenannten Donaudörfl, obwohl sich die Donau doch ziemlich weit weg von unserer heutigen Bergwanderung befindet.
Dann liegt diese kleine Ansiedlung einerseits in Niederösterreich am Mariazeller Wallfahrtsweg, andererseits aber auch an der Mürz - die ja eigentlich zu den bedeutendsten Flüssen der Steiermark zählt. Zu guter Letzt ist hier in der Nähe noch ein echter Urwald zu finden - einer der letzten in ganz Österreich!


Tourinfo kompakt

Start und Ziel: P Donaudörfl, östl. des Lahnsattels
Höhenmeter Aufstieg: 1.240 Höhenmeter
Gehzeit gesamt: 6 - 7 Stunden
Hütten entlang der Tour:
Hofalm (nur im Sommer bew.), im Tal Gasthof Leitner in Neuwald, Tel.: 03859 8171 und Freinerhof in Frein, Tel.: 03859 8102
Familieneignung: bis zum Schnalzstein ja, gesamte Tour sehr (zu) lange!
Hinweis: der Bergrettersteig ist eine Alternative zum Normalanstieg, verlangt aber absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit! Die gesamte Bergwanderung auf den Gippel ist grundsätzlich eine lange und konditionell anspruchsvolle Tour!

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