"Viel Vertrauen in die Vernunft der Leute"

Bürgermeister Alois Doppelhofer: "Ich habe mich nie vor einer Arbeit gescheut." | Foto: Pashkovskaya
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  • Bürgermeister Alois Doppelhofer: "Ich habe mich nie vor einer Arbeit gescheut."
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Der St. Lorenzer Bürgermeister Alois Doppelhofer (ÖVP) hat eine turbulente Zeit hinter sich. Ein harter Wahlkampf und zähe Verhandlungen um das Bürgermeisteramt prägten die vergangenen Monate in St. Lorenzen. Letztendlich wurde Alois Doppelhofer mit Hilfe der FPÖ zum Bürgermeister gewählt. Die WOCHE hat nachgeschaut, wie es dem Bürgermeister nun so geht.

Ein harter Wahlkampf, zähe Regierungsverhandlungen. Wie geht es Ihnen heute?
Alois Doppelhofer: Mir geht es dementsprechend gut. Der Wahlkampf war für mich persönlich eine gewaltige Herausforderung. Viel Emotion war im Spiel, dafür wenig Raum für Sachthemen. Das Ergebnis hat leider viel Raum für taktische Spielereien offen gelassen.

Ist ein konstruktives Arbeiten für die Gemeinde unter diesen Vorzeichen überhaupt möglich?
Natürlich ist jetzt die Vernunft aller Mandatare gefragt, um im Sinne der Vorgaben arbeiten zu können. Die vergangenen Wochen haben aber gezeigt, dass alle daran interessiert sind, zum Wohle der Bevölkerung zu agieren.

Ohne Hilfe der FPÖ wären Sie jetzt nicht Bürgermeister in St. Lorenzen. Ist die FPÖ ein verlässlicher Partner?
Wir haben jetzt keine Koalition mit der FPÖ, das wurde so auch nicht definiert. Für den Moment war es für uns die vernünftigste Lösung. Künftig vertraue ich darauf, dass im Gemeinderat - so wie bisher auch - jede Vernunftlösung akzeptiert wird. Wir hatten bisher auch schon einen sehr hohen Anteil an einstimmigen Beschlüssen. Ich hoffe doch, dass dies künftig auch so bleibt und nicht plötzlich parteipolitisch agiert wird.

Sie sind faktisch ein Quereinsteiger in der Politik. Warum tut man sich so einen Job überhaupt an?
Das Bürgermeisteramt hatte ich sicher nie auf meinem Lebensplan. Hin und wieder stellt man sich schon die Frage, ob es das alles wert ist. Jedoch die positiven Ereignisse überwiegen und somit zahlt es sich für mich aus. Ich möchte das Amt mit meiner ganzen beruflichen Kraft ausfüllen, deswegen werde ich das Amt auch hauptberuflich ausüben.

Was treibt Sie an; als Politiker und als Mensch?
Ich sage immer "es geht mir gut". Und für mich ist es an der Zeit, der Gesellschaft etwas von dem an Erfahrung und Wissen zurückzugeben, was ich in den vergangenen Jahrzehnten von der Gemeinschaft erhalten habe. Und ich bin dankbar dafür, dass ich als "Zuagroaster" mein eigenes Lebensumfeld mitgestalten darf.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Ich habe mich vor Arbeit nie gescheut, das ist sozusagen mein Lebensmotto. Wenn man etwas anpackt, dann muss man es zu Ende bringen. Vorrangig muss es in der Familie passen. Ich bin meiner Frau auch unendlich dankbar, dass sie meine politischen Entscheidungen mitträgt.

Kennen Sie Ihr politisches Ablaufdatum?
Ja, sehr genau sogar. Aber das werde ich jetzt nicht verraten.

Ihr Lieblingsplatzerl in St. Lorenzen?
Bei mir daheim auf der Terrasse. Da kann ich so richtig gut abschalten. Da darf ich der Luis sein und bin einmal nicht der Bürgermeister.
Markus Hackl

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